Schwesig fordert bundesweiten Lockdown
Ministerpräsidentin will schärfere Corona-Schutzmaßnahmen noch vor Weihnachten
Schwerin• Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat sich am Donnerstag für schärfere Corona-Schutzmaßnahmen noch vor Weihnachten ausgesprochen. Sie unterstütze aufgrund der rapide steigenen Infektionszahlen den Vorschlag eines deutschlandweiten Lockdowns. Schwesig kündigte Beratungsgespräche für die nächsten Tage zwischen den Länderchefs und der Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an, um so zu schnellen Entscheidungen zu kommen.
Schließungen im Einzelhandel
Die Schließung von Geschäften im Einzelhandel - außer im Lebensmitteleinzelhandel - sieht die Ministerpräsidentin spätestens ab 4. Advent als notwendig an, um auf diese Weise die Zahlen zu senken. Mit Hinblick auf drohende Schließungen wolle sich die Landesregierung für schnelle Wirtschaftshilfen einsetzten, kündigte Schwesig an. Anders als die Geschäfte sollen Kitas weiter geöffnet bleiben. Für die Schulen in Mecklenburg-Vorpommern kündigte Schwesig Homeschooling ab der 7. Klasse bereits ab kommender Woche für die die Landkreise und kreisfreien Städte an, in denen der Inzidenzwert über 50 liegt.
Schwesig kündigt Tests in Pflege- und Altenheime an
Schwesig kündigte auch an, Pflegeheime besser zu schützen. Es solle schnellstmöglich Tests für Pflegekräfte, Bewohner, aber auch für Besucher geben. Denn nur wenn diese einen negativen Test vorweisen, sollen Besuche bei Angehörigen künftig möglich sein. Laut Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) sollen Corona-Test auch in Rehaeinrichtungen und Krankenhäusern eingesetzt werden. Die Entscheidung für eine landesweit verpflichtende Teststrategie soll am Freitag getroffen werden.
Finanzielle Unterstützungen angekündigt
Glawe riet noch einmal von touristischen Reisen in dieser Zeit ab. Darum sagte er polnischen Pendlern, die hier im Land arbeiten, sowie deren Angehörigen zu, die Übernachtungskosten in Mecklenburg-Vorpommern für 14 Tage zu übernehmen.
Lockerung zu Weihnachten auf der Kippe
Die Ministerpräsidentin wies noch einmal darauf hin, dass die aktuelle Lage kritisch sei. Es bewege sich eine zweite Corona-Welle aus Tschechien und Polen direkt auf Mecklenburg-Vorpommern zu. Aktuell liege der Inzidenzwert im Land bei 66,7. Es müsse dringend gehandelt werden. Auch die für Weihnachten und den Jahreswechsel angekündigte Erweiterung der Kontakte auf zehn Personen aus unterschiedlichen Haushalten müsse erneut überdacht werden.
Quelle: NDR.de