Neubau schafft Platz für Fischtreppe

SAE ordnet Schmutzwasserableitung nördlich des Pfaffenteichs effizient und ökologisch

Am Spieltordamm stellt die SAE die Ableitung des Abwassers von einem Misch- auf ein Trennsystem um.
Bauberatung am Spieltordamm: WAG-Baubetreuer Hans-Georg Blunk (l.) und Polier Jens Greve von der Firma TUK besprechen den Fortgang der Arbeiten, Foto: maxpress/ba

Altstadt • Am Spieltordamm stellt die SAE die Ableitung des Abwassers von einem Misch- auf ein Trennsystem um. Im Nachgang wird der Wasser- und Bodenverband bauliche Veränderungen an einem Durchlass zwischen Pfaffenteich und Ziegelsee vornehmen. Diese ermöglichen dann die Installation einer Fischtreppe.

Nördlich des Pfaffenteichs hat die Schweriner Abwasserentsorgung (SAE) in den zurückliegenden Wochen gleich mehrere Bauvorhaben umgesetzt. Entlang des Spieltordamms verläuft – vom Bürgermeister-Bade-Platz kommend – ein alter Mischwasser-Betonkanal. Nur noch wenige Gebäude, wie das alte Stadtbad, sind daran angeschlossen. „In einer kleineren Leitung führen wir nur noch Schmutzwasser auf nun kürzeren Wegen zur Kläranlage Schwerin-Süd ab. Niederschläge fließen über kurze Leitungen dann direkt in den Ziegelsee. Das Wasser bleibt in seinem Öko-System und muss nicht nach Reinigung auf der Kläranlage den Weg in Richtung Nordsee nehmen“, erklärt Baubetreuer Hans-Georg Blunk.

In diesem Zusammenhang erfolgte auch die Demontage des vorhandenen Mischwasserkanals in der Straße und über den Graben zwischen Pfaffenteich und Ziegelinnensee unmittelbar an der Straßenbrücke. Wegen seiner Lage oberhalb der Wasseroberfläche erschwerte dieser Kanal bislang Unterhaltungsarbeiten. Eine kleinere Leitung ermöglicht künftig mehr Spielraum. Der Wasser- und Bodenverband plant, die Grabenverbindung zu verbreitern und mit einer Fischtreppe sowie einem zusätzlichen Rohr für die Wechsel der Wasserbewohner aus- zustatten.

Die Arbeiten am Spieltordamm hatten im Sommer begonnen, mussten dann aber unterbrochen werden. Zum einen gelangten archäologische Funde ans Tageslicht. Bis zu vier Meter lange Holzpfähle bestätigten eine mehrere hundert Jahre alte Uferbefestigung in diesem Bereich. Zum anderen erschwerte ein altes Stromkabel den Baufortschritt. Ende November schloss die SAE ihre eigenen Arbeiten ab. Parallel kamen neue Versorgungsleitungen in den Boden. Der künftig breitere Geh- und Radweg soll bis Frühjahr 2021 fertig sein. „Wir haben diese Bauarbeiten genutzt, um gleichzeitig Einleitungsmöglichkeiten für Schmutzwasser von Schaustellerständen in den neuen Schmutzwasserkanal zu realisieren. Ob Drachenbootfestival oder Altstadtfest: Künftig sind wir hier gut aufgestellt, um auch temporär anfallendes Schmutzwasser fachgerecht zu entsorgen“, so Hans-Georg Blunk.

Barbara Arndt