Zu nah am Wasser gebaut

Wie Hausboote das Wohnen in der Landeshauptstadt erweitern könnten und warum sie es bisher nicht tun

In wassernahen Städten wie Amsterdam gehören sie zum Stadtbild wie das Schloss zu Schwerin: Hausboote.
Der Entwurf aus dem Mai 2004 zeigt eine der Baumöglichkeiten für Hausbootanlegestellen an der Hafenpromenade Grafik: Landeshauptstadt Schwerin

Schwerin • In wassernahen Städten wie Amsterdam gehören sie zum Stadtbild wie das Schloss zu Schwerin: Hausboote. Sie sind eine moderne Wohn- und Urlaubsform, die sich steigender Beliebtheit erfreut. Noch dazu bieten sie die Möglichkeit, die beliebten Wasserbauflächen zu erweitern und ein Wohnen im Grünen zu verwirklichen. Darum wurde bereits 2004 überprüft, ob Hausboote auch für Schwerin denkbar wären.

Die Landeshauptstadt mit ihrer großzügigen Seenlandschaft scheint wie gemacht für ein solches Vorhaben. Dabei müssen jedoch rechtliche Bestimmungen im Blick behalten und die Schifffahrtsbehörden sowie die Wasserqualitäten einbezogen werden.

Für die ortsfesten, schwimmenden Häuser wurden damals unterschiedliche Liegeplätze in Betracht gezogen. Interessant waren vor allem Uferbereiche des Heidensees, des Ziegelsees und stadtnahe Bereiche des Schweriner Sees. Im Auftrag wurden unterschiedliche Modelle für die verschiedenen Standorte entwickelt. Einige haben sogar Bootsstege oder kleine schwimmende Wiesen mit einbezogen – ein kleines Stück Dubai in Schwerin. Doch letztlich war das Vorhaben nicht umsetzbar. Trotz vieler Seeflächen haben die Bedingungen wie Wellenschlag, schlechte Anbindung oder das Artenvorkommen dagegengesprochen.

Reica Lindner