hauspost-Editorial Mai: Axel Mielke
Geschäftsführer AWO - Soziale Dienste gGmbH-Westmecklenburg
Liebe Leserinnen und Leser,
durch die Corona-Pandemie erleben und durchleben wir eine welterschütternde Zeit. Die drei großen Trends der vergangenen Jahre waren Individualisierung, Globalisierung und Digitalisierung. Gleichzeitig beobachteten wir die Erosion des gesellschaftlichen Zusammenlebens und ein abnehmendes Vertrauen in die Institutionen, die das Gemeinwesen prägen: in Politik und Parteien, in Verwaltung, Wohlfahrtsverbände und Vereine, Unternehmen. Jetzt spüren wir, wie abhängig wir voneinander sind.
Eigentlich wollte ich über die Entwicklung der AWO in 30 Jahren in Schwerin, von der Gründung im Mai 1990, mit dem Beginn der Dienste mit einem geborgten Stuhl bis heute zu einem der größten Arbeitgeber in der Stadt und Westmecklenburg mit fast 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schreiben.
Das ist jetzt alles nicht wichtig und tritt in den Hintergrund. Im vergangenen Jahr wurde die AWO in Deutschland 100 Jahre alt. Gerade unsere Werte wie Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit sind in der heutigen Zeit wieder gefragt und aktueller denn je. Das Gemeinwesen ist wieder sehr schnell zusammengewachsen und das Vertrauen steigt wieder. Aufgrund der Krise haben Politik, Verwaltung, Verbände schnell, unbürokratisch und lösungsorientiert Ansätze gefunden, damit wir die Krise überstehen können. Auch in unserer Stadt sind die Entscheidungen mit der Verwaltungsspitze, dem Oberbürgermeister, den Dezernenten so getroffen worden.
Meine Hoffnung ist es, dass das gemeinwohlorientierte und unbürokratische Handeln auch nach der Krise endlich für ALLE Bestand haben wird, dass die jetzt hochgelobte und geschätzte soziale Arbeit unserer Ärzte, Schwestern, Pfleger, Sozialpädagogen, Erzieherinnen und Erzieher auch danach einen höheren Stellenwert in unserer Gesellschaft genießt. Sicherlich sind es Sozialausgaben, aber im Interesse unserer Gesellschaft und des Gemeinwohls. Ich möchte mich bei allen bedanken, die das gesellschaftliche Leben aufrechterhalten, insbesondere bei meinen großartigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Eine Liedzeile von Ina Deter lautet: „Vergangenheit ist Geschichte, die Zukunft ein Geheimnis und jeder Augenblick ein Geschenk“. In diesem Sinne: Genießen Sie die Augenblicke, bleiben Sie „negativ“ und damit positiv gesund.
Herzlichst, Ihr
Axel Mielke