Zehn Prozent mehr Unfälle in Schwerin im Jahr 2019

Meist krachte es auf Parkplätzen

Bei den 348 Verkehrsunfällen, die die Polizei mehr als zum Vorjahr aufnehmen musste, handelt es sich in über 200 Fällen um Schädigungen im ruhenden Verkehr, um sogenannte Parkplatzunfälle.
3663 Mal krachte es im letzten Jahr in Schwerin, Foto: pixabay

Schwerin • Die Schweriner Polizei verzeichnet einen Anstieg der Gesamtunfallzahlen für das Jahr 2019 um ca. 10.00 %. 3663 Verkehrsunfälle wurden der Polizei im vergangenen Jahr gemeldet, 2018 lag diese Zahl bei 3315, dies entspricht dem Landestrend. Bei den 348 Verkehrsunfällen, die die Polizei mehr als zum Vorjahr aufnehmen musste, handelt es sich in über 200 Fällen um Schädigungen im ruhenden Verkehr, um sogenannte Parkplatzunfälle.

Eine Besonderheit stellt in Schwerin die Verkehrsunfallflucht dar. Es ist kein Kavaliersdelikt einem benachbarten Fahrzeug auf dem Parkplatz mit der eigenen Tür oder dem Einkaufswagen den Lack zu beschädigen und dann loszufahren. Hierbei handelt es sich um unerlaubtes Entfernen vom Unfallort, ist somit eine Straftat, die mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe geahndet wird. 1035 Anzeigen aus diesem Deliktsbereich wurden der Schweriner Polizei 2019 gemeldet. Immerhin rund ein Drittel aller aufgenommenen Unfälle in der Landeshauptstadt. Davon ereigneten sich 863 Unfälle im ruhenden Verkehr. Fast jede zweite Unfallflucht wurde durch die Schweriner Kripo aufgeklärt. Auf die ermittelten Tatverdächtigen kommen unter anderem empfindliche Geldstrafen zu.

342 Personen verletzten sich bei Verkehrsunfällen leicht, 43 schwer. Auch hier gab es eine leichte Steigerung um 16 Unfälle im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Hauptunfallursache im fließenden Verkehr ist in Schwerin das Missachten der Vorfahrt und des Vorranges, sowie das Überfahren von Rotlichtsignalen. 152 Unfälle sind auf diese Ursache zurückzuführen, dies entspricht der Unfallzahl des Vorjahres.

In 51 Fällen waren Alkohol oder Drogen im Spiel, bei 134 Unfällen stimmte der Abstand nicht und in 47 Fällen war Geschwindigkeit die Unfallursache. Die Auswertung der erfassten Verkehrsunfälle in Schwerin lassen keinen Unfallschwerpunkt erkennen. Aktuell wurde der Bußgeldkatalog, insbesondere zum Schutz von Radfahrern und Fußgängern angepasst. Immer mehr Menschen fahren Rad oder steigen auf Pedelec-Räder um, so auch in Schwerin. Insgesamt ereigneten sich im vergangenen Jahr 178 Verkehrsunfälle an denen Fahrradfahrer beteiligt waren, in 71 Fällen waren sie Verursacher. 21 Personen wurden dabei schwer, 108 leicht verletzt. In acht Fällen kam es zu Unfällen bei denen Fahrradfahrer direkt miteinander kollidierten.

Insgesamt entsprechen die Zahlen entgegen dem Landestrend in etwa denen des Vorjahres. Um eine Senkung der Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Radfahrern zu erreichen, wird die Polizei in diesem Bereich verstärkt kontrollieren. In den nächsten Wochen wird unter anderem der Radstreifen "Am Wittenburger Tor" wieder in den Fokus der Polizei rücken. "Wir werden auch an dieser sensiblen Stelle wieder verstärkt Kontrollen durchführen" kündigt Inspektionsleiter Lutz Müller an.

Quelle: Pressestelle Polizeiinspektion Schwerin