Ihre politische Meinung, bitte: Juni 2020

Welche Maßnahmen sind notwendig, um die Sportstadt Schwerin zu retten?

Welche Maßnahmen sind notwendig, um die Sportstadt Schwerin zu retten?
Das Stadthaus Schwerin, Foto: maxpress

Gert Rudolf, Fraktionsvorsitzender CDU/FDP
Gert Rudolf, Fraktionsvorsitzender CDU/FDP:

Schwerin muss weiter eine Sportstadt bleiben! Das Land stellt 3,5 Millionen Euro als Soforthilfe für die Sportvereine zur Verfügung. Davon profitiert sicher auch der Sport in unserer Stadt. Parallel finden Gespräche zwischen uns als Kommunalpolitikern und den Schweriner Vereinen statt. Dort wo Hilfe benötigt wird, werden wir im Rahmen unserer Möglichkeiten helfen. Wir setzen uns zudem in den Gremien dafür ein, dass die kommunalen Unternehmen weiter zu ihren Verpflichtungen im Bereich Sponsoring stehen. Auch über die Stundung von Mieten für Plätze und Hallen werden wir gemeinsam reden müssen.

Gerd Böttger, Fraktionsvorsitzender Die PARTEI.DIE LINKE.
Gerd Böttger, Fraktionsvorsitzender Die PARTEI.DIE LINKE.:

Auch die Schweriner Sportvereine, besonders der Spitzensport, leidet unverschuldet unter den Folgen von Corona:
Spielbetrieb abgebrochen, fehlende Zuschauereinnahmen, Sponsoren in finanzieller Not. Auf der anderen Seite sind die Ausgaben weiterhin vorhanden. Notwendig ist, jetzt zu prüfen, wie viele Bundes- und Landesmittel (zum Beispiel über den Landessportbund) zur Verfügung gestellt werden und welche Differenz zu den finanziellen Verlusten steht. Wir sind bereit, auch mit Finanzhilfen der Stadt einzuspringen. Der Sport in Schwerin darf nicht der Verlierer der Krise werden. Der Schaden für die „Sportstadt“ wäre zu groß.

Christian Masch, Fraktionsvorsitzender SPD
Christian Masch, Fraktionsvorsitzender SPD:

Die Schweriner Sportvereine sind für das gesellschaftliche Leben in unserer Stadt unverzichtbar. Sie müssen unterstützt werden. Seitens des Bundes und des Landes gibt es bereits einige Programme, die auch Vereinen helfen. Wenn darüber hinaus Hilfe nötig ist, werden wir alle Möglichkeiten prüfen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Kommunen in Haushaltsnotlage nur sehr begrenzte Möglichkeiten haben. Denkbar wären zum Beispiel Gebührenerlasse für die Nutzung von städtischen Sportstätten. Die Stadtpolitik prüft derzeit gemeinsam mit der Verwaltungsspitze und den Vereinen, was machbar ist.

Thomas Jesus de Fernandez, AfD
Thomas Jesus de Fernandez, AfD:

Alle Sportvereine sind direkt betroffen von den Corona-Maßnahmen. Es ist für die Zukunft unserer Stadt unabdingbar, dass die Vereine in den Plänen der Landesregierung berücksichtigt werden, Perspektiven und Fahrpläne erhalten. Wann und wie kann der Betrieb wieder aufgenommen werden?
Viele Vereine finanzieren sich durch den Verkauf von Tickets bei Sportveranstaltungen. Diese Einnahmen sind über Nacht weggebrochen. Wir können besonders stolz auf unsere Sportlandschaft in Schwerin sein. Ohne unsere Vereine würde unsere Stadt ihr Gesicht verlieren. Wir sind die Sportstadt und so soll es bleiben!

Silvio Horn, Fraktionsvorsitzender Unabhängige Bürger
Silvio Horn, Fraktionsvorsitzender Unabhängige Bürger:

Für Profivereine wie den SSC Palmberg Schwerin, die große Budgets zu managen haben, müssen wir wohl durch die Stadt selbst oder ihre Firmen oder die Sparkassenstiftung finanzielle Unterstützung leisten. Dazu gibt es bereits erste Gespräche. Für die vielen Breitensportvereine muss der konkrete Hilfsbedarf noch erhoben werden. Wichtig sind aber auch eindeutige und nachvollziehbare Vorgaben der Behörden zum Vereinssport. Da besteht momentan viel Unsicherheit, wie der Trainings- und Wettkampfbetrieb zu organisieren ist. Mitgliederschwund durch gesetzliche Unklarheiten sollte es nicht geben.

Lothar Gajek, stellv. Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/DIE GRÜNEN
Lothar Gajek, stellv. Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/DIE GRÜNEN:

Den größten Teil des Schweriner Sportlebens nimmt der mitgliederfinanzierte Breitensport ein. Alle Vereine können durch die Corona-Sportvereinshilfe des Landes eine – je nach Vereinsgröße – abhängige Unterstützung beantragen. Bislang haben erst fünf der 107 Sportvereine in Schwerin diese Möglichkeit genutzt. Für den Spitzensport ist diese Hilfe nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Den Volleyballerinnen des SSC Palmberg Schwerin bricht ein Großteil der Einnahmen durch fehlende Zuschauer weg. Hier müssen die Zahlen auf den Tisch, um Lösungsansätze zu finden, damit wir eine Sportstadt mit Breiten- und Spitzensport bleiben!