Ein Film fängt „Wildes Land“ ein

Dokumentation gibt Einblicke in ungewöhnliches Theaterstück

Einst lebten 62.000 Menschen in Schwerins Plattenbausiedlung Großer Dreesch. In den 80er-Jahren als begehrtes Vorzeigewohngebiet beliebt, vollzog sich nach 1990 der Wandel
Szenenbild „Wildes Land”, Foto: Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin

Schwerin • Einst lebten 62.000 Menschen in Schwerins Plattenbausiedlung Großer Dreesch. In den 80er-Jahren als begehrtes Vorzeigewohngebiet beliebt, vollzog sich nach 1990 der Wandel: Rund 60 Prozent der Bewohner zogen weg. Übrig blieben hauptsächlich Rentner, Sozial- hilfeempfänger oder prekär Beschäftigte.

Hinzukamen Einwanderer aus allen Teilen der Welt. Auf der Basis von Interviews mit den Bewohnern des Dreeschs hat das Schauspielensemble des Mecklenburgischen Staatstheaters deren Erfahrungswelten in einem Theaterstück szenisch aufgearbeitet. Aufgeführt wurde „Wildes Land“ dann in leerstehenden Wohnungen der Siedlung – der außergewöhnliche Spielort begeisterte das Publikum. Der Filmemacher Michael Kockot begleitete und dokumentierte die ungewöhnliche Inszenierung.

Seit dem 28. Mai 2020 ist seine Videodokumentation im Internet unter www.mecklenburgisches- staatstheater.de/mstdigital zu sehen. Ab dem 4. Juni wird dort ein weiteres Video aus dem Theater online gestellt: der erste Teil von „Reich mir die Hand, mein Leben“. Dabei handelt es sich um eine in diesen besonderen Zeiten entstandene, aufwändig gedrehte, Coproduktion der Ballett- und Musiktheaterensembles.

Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin