Ein bunter Strauß an Maßnahmen
Verschiedene Ausbildungswege sind neben Einwanderung gezielte Hilfen aus dem Fachkräftemangel
Schwerin • Wir sind wirklich stolz auf die brasilianischen Fachkräfte, die nun bei uns als Pflegefachkraft in der Altenhilfe arbeiten dürfen. Und trotzdem darf man nicht glauben, dass dies die Lösung all unserer Probleme ist“, ordnet Frank-Holger Blümel die Auslandsakquise ein.
In den 14 Einrichtungen der Altenhilfe, die zur Augustenstift & SOZIUS gGmbH gehören, arbeiten 800 Menschen. Das Durchschnittsalter liegt bei 44 Jahren, vier von fünf Mitarbeitern sind weiblich. „Dass wir bei einer solchen Mitarbeiterstruktur eine stetige Fluktuation haben, liegt auf der Hand. Ältere Mitarbeiter gehen in Rente, junge Frauen gründen eine Familie oder pflegen ihre Angehörigen“, erläutert der Vorstandsvorsitzende und Geschäftsführer im Netzwerk für Menschen. „Arbeitnehmerinnen verwenden noch immer viel mehr Lebenszeit auf die Versorgung der Familie als Arbeitnehmer. Das müssen wir einkalkulieren und dafür gute Lösungen finden.“
Deshalb setzt das Netzwerk für Menschen auf einen bunten Strauß an Maßnahmen: „Wir bilden schon immer junge Menschen aus. 2017 haben wir dafür sogar den Altenpflegepreis des Landes gewonnen. Aber auch ältere Arbeitnehmer kommen bei uns nicht zu kurz“, so Frank-Holger Blümel. Jeder kann sich weiterbilden oder die Erstausbildung beginnen. „Wir ermuntern engagierte Pflegehilfskräfte, in eine berufsbegleitende Ausbildung zu gehen. Unsere Praxisanleiter machen einen tollen Job und unterstützen alle Auszubildenden gleichermaßen auf ihrem Weg.“ Aus diesem Grund finden sich bei den Mitarbeitern interessante Lebensläufe. „Manche waren früher Floristin oder im Einzelhandel tätig – Berufe, in denen sie Menschen schöne Momente ermöglicht haben. Wenn das Herz am richtigen Fleck sitzt, dann ist der größte Schritt schon getan. Die pflegerischen Tätigkeiten lassen sich erlernen – ganz egal in welchem Alter“, ist sich Frank-Holger Blümel sicher.
NfM/Franziska Hain