Kommentar Oktober 2020: Tauschen & Lauschen

hauspost-Redakteurin Janine Pleger
hauspost-Redakteurin Janine Pleger, Foto: maxpress

Liebe Leserinnen und Leser,

sind Bücher nicht was Wunderbares? Ich habe als Kind schon gerne gelesen. Die Kinderbuchautorinnen Astrid Lindgren und Enid Blyton wurden irgendwann von Jugendbuchautoren wie Peter ­Härtling abgelöst. Ein Förderer des Lesens damals ist mein Onkel gewesen. Er hat mir regelmäßig Bücher geschenkt, wahrscheinlich weil er selbst so einen guten Zugang zu Literatur hatte. Dafür kann ich nur „Danke“ sagen, denn ein Buch hat für mich nach wie vor eine ganz andere Qualität als zum Beispiel ein Film, obwohl ich natürlich auch fernsehe oder ins Kino gehe.
Aber nur durch Worte ganze Universen zu schaffen, sodass alles direkt vor dem inneren Auge erscheint – das ist doch eine Kunst! Ich erinnere mich an Bücher von Tommy Jaud, bei denen ich in der Straßenbahn in Lachanfälle ausgebrochen bin. Und bei „Die letzten Tage von Rabbit Hayes“ habe ich mehr geweint als bei manchem Blockbuster.
Durch meinen kleinen Sohn kommt nun eine weitere Facette des Erlebens hinzu: das Vorlesen. Tatsächlich fläzen wir uns mit ihm vor dem Zubettgehen immer in seine Bücherecke mit Sitzsack und tauchen gemeinsam in tolle Geschichten ein. Noch sind viele Bilder dabei, aber die Textmenge nimmt zu und er merkt sich schon vieles. Ob er eine ebenso große Leseratte wie seine Mama wird, ist im zarten Alter von zweieinhalb Jahren nicht vorherzusehen. Klar ist aber: Ich möchte ihm die Möglichkeit dazu geben. Deshalb schätze ich auch die Bücherboxen so sehr: Sie eröffnen Lesewelten für viele und Chancen für einige.

Herzlichst, Ihre
Janine Pleger