Detektivarbeit am Reagenzglas

Das Helios-Labor ist wichtiger Partner für Kliniken in ganz Norddeutschland

Matthias Hehl hat im Labor nicht nur die Proben im Blick. Er kümmert sich auch um die Azubis und ist für das Qualitätsmanagement verantwortlich
Matthias Hehl hat im Labor nicht nur die Proben im Blick. Er kümmert sich auch um die Azubis und ist für das Qualitätsmanagement verantwortlich, Foto: Helios/ph

Schwerin • Im Labor des Klinikums herrscht auch nachts Betrieb, denn hier wird im Schichtdienst 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche gearbeitet. Nicht nur aus dem eigenen Haus, sondern aus vielen Teilen der Republik kommen verschiedene Proben hier an. Das Team besteht aus Ärzten und spezialisierten medizinisch-technischen Laboratoriums-Assistenten (MTLA). Einer von ihnen ist Matthias Hehl, der hier fast sein gesamtes Berufsleben verbracht hat.

Der Klassiker, den viele Eltern kennen: Das Kleinkind hat über Nacht heftige Ohrenschmerzen bekommen und wird im Krankenhaus untersucht. Dort wird oft ein Abstrich genommen und ins Labor geschickt. Ob nun Bakterien oder Viren die Entzündung ausgelöst haben, finden hier Matthias Hehl und seine Kollegen heraus. „Das Testen auf Viren und Bakterien ist eigentlich nur ein kleiner Bestandteil unseres Leistungsspektrums. Unser Labor ist unheimlich breit aufgestellt“, erklärt der 45-Jährige. „Toxikologie, klinische Chemie, Transfusionsmedizin, Bakteriologie – um nur einige Gebiete zu nennen. Das ist eine Besonderheit. Bundesweit gibt es nur wenige Krankenhauslabore, die ein so breites Feld abdecken.“ Und so ist es nicht verwunderlich, dass auch aus anderen Bundesländern Proben nach Schwerin geschickt werden, um sie hier einer genauen Analyse zu unterziehen.

Diese Vielfalt im Alltag und die Möglichkeit, sich beruflich weiter zu entwickeln, machen für Matthias Hehl den Reiz seines Berufes aus. „Ich habe 1992 meine Ausbildung zum MTLA hier angefangen, habe mich weitergebildet zum TÜV-zertifizierten Qualitätsmanager, kann inzwischen selbst auditieren und bin Praxisanleiter, also verantwortlich für unsere Auszubildenden.“ Zudem ändert sich das Berufsbild an sich seit Jahren, denn die Laboranalyse wird zunehmend automatisiert. Der Anteil an Technik wächst. Trotzdem müssen Proben vorbereitet und zugeordnet und aus den Ergebnissen die richtigen Schlüsse gezogen werden.

Diese Detektivarbeit kann keine Maschine ersetzen. Das bringt Matthias Hehl auch den Auszubildenden bei. Die sammeln erst gegen Ende des zweiten Ausbildungsjahres erste praktische Erfahrungen im Labor. Bis dahin gibt es viel Theorie zu lernen. Danach aber stehen ihnen viele Möglichkeiten offen, sich zu spezialisieren.

Martin Ulbrich