„Ich bin ein Dreesch-Kind mit Leib und Seele”

WGS-Aufsichtsratsvorsitzender Daniel Meslien freut sich über Stadtentwicklung

Mit großen Schritten bringt die WGS die Stadtentwicklung voran. In den nächsten Jahren wird sogar ein ganzer Stadtteil neu gestaltet – sehr zur Freude von Daniel Meslien.
WGS-Aufsichtsratsvorsitzender Daniel Meslien ist gespannt auf die Stadtentwicklung der nächsten Jahre, Foto: maxpress

Schwerin • Mit großen Schritten bringt die WGS die Stadtentwicklung voran. In den nächsten Jahren wird sogar ein ganzer Stadtteil neu gestaltet – sehr zur Freude von Daniel Meslien. Er hat von Kindheitstagen an auf dem Großen Dreesch gelebt und sieht hier viel Potenzial.

hauspost: Welche Bedeutung hat der Berliner Platz in Ihren Augen für die Landeshauptstadt?
Daniel Meslien: Zu DDR-Zeiten war der gesamte Dreesch sowas wie die Neustadt. Solche Neubaugebiete gab es ebenso in anderen Städten. Die Hälfte der Schweriner, also gut 65.000 Menschen, haben hier gelebt. Damals war der Berliner Platz das Zentrum von „Neu-Schwerin”. Sogar die heutige Straßenbahnhaltestelle „Berliner Platz“ hieß „Zentrum“. Hier gab es alles, was man brauchte: eine Post, ein Restaurant und eine Eisbar, Disco, Kita und Schule sowie einen Abenteuerspielplatz. Heute gibt es vieles davon nicht mehr und die Anwohner müssen wegen jeder Kleinigkeit in die Stadt. Das ist sehr schade.

hauspost: Was verbinden Sie persönlich mit dem Großen Dreesch?
Daniel Meslien: Ich bin hier aufgewachsen. Anfang der 80er sind wir erst in die Pescer Straße und später in die Wuppertaler Straße gezogen. Meine erste eigene Wohnung war in der Kantstraße. Unser heutiges Zuhause in der Gartenstadt ist ebenfalls ganz in der Nähe. Ich bin halt ein Dreesch-Kind, mit Leib und Seele.

hauspost: Gibt es eine Anekdote von damals?
Daniel Meslien: Als Kind durfte ich hin und wieder Milch kaufen. Die gab es immer in „Schläuchen”. Manchmal hatten diese Schläuche ein Loch. Auf dem Weg nach Hause habe ich also eine schöne Milchspur auf dem Berliner Platz hinterlassen.

hauspost: Welches Potenzial hat der Stadtteil um den Berliner Platz Ihrer Meinung nach?
Daniel Meslien: Dadurch, dass vieles abgerissen wird und man ein komplettes Quartier neu plant, bin ich davon überzeugt, dass sich der Stadtteil erneut als beliebter Treffpunkt etablieren kann. Die Leute sollen ihre Freizeit hier gerne verbringen. Dafür braucht es wieder einen Spielplatz und eine Kita, ein Café und einen Bäcker, eine Eisbar und sonstige Gastronomie. Ärzte, eine Apotheke und Physiotherapie sowie eine Post sind für die Bewohner ebenfalls wichtig. Das Gewerbe kommt jedoch nur, wenn hier junge Familien aus allen Einkommensgruppen leben. Auf die Durchmischung kommt es an. So haben alle etwas davon. Genau das will die WGS mit ihrem Konzept erreichen.

hauspost: Was plant die WGS noch?
Daniel Meslien: Wichtig finde ich zum Beispiel die Modernisierung des derzeit veralteten Quartiers Karl-Liebknecht-Platz/ Schäferstraße. Hier streben wir in der Zukunft modernes Wohnen im angesagten Altstadt-Flair-Umfeld an – und das ebenfalls für alle Einkommensgruppen. Die Häuser sollen von außen sowie von innen attraktiv sein. Ein weiteres Modernisierungsprojekt befindet sich in der Möwenburgstraße. Die alten Backsteinhäuser sind bereits leergezogen. Dort wollen wir Balkone installieren, Grundrisse ändern und alles modern ausstatten. Dieses Projekt ist ebenso wichtig, damit im Umfeld des Ziegelsees zeitgemäßes Wohnen zu bezahlbaren Mieten entstehen kann. Ich bin schon auf das Jahr 2030 gespannt, wenn man zurückblickt und sagen kann: „Boah, da hat die WGS ganz schön was gerockt“. Schon jetzt geht es mit großen Schritten voran.

ml