Nachwuchs im Sanitätshaus

Aileen Lehmkuhl will Patienten helfen und ihnen Mut machen

Neue Azubis bei STOLLE
Neue Azubis bei STOLLE, Foto: maxpress

Schwerin • Für Bennet Schult (oben v.l.), Claudia Stein, Justus Finck und Lisa Marie Dreier hat im August ein neuer spannender Lebensabschnitt begonnen. Die Vier haben ihre Berufsausbildung bei STOLLE begonnen und lernen in den kommenden drei Jahren viele Abteilungen des modernen Sanitätshauses kennen. Lisa Marie und Claudia machen eine Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen beziehungsweise für Büromanagement. Sie sind schon gespannt darauf, wie vielseitig ihre Berufe sein werden. Justus und Bennet wollen Orthopädietechniker werden. Ihnen gefällt die handwerkliche Arbeit und der Gedanke, Menschen mit ihrer Arbeit gesundheitlich helfen zu können. Sie freuen sich schon darauf, wenn sie ihre erste Orthese und Prothese herstellen dürfen. Das STOLLE-Team wünscht seinen neuen Kollegen einen guten Start und viele Freude bei der Ausbildung.

Krankheit wird zur Berufung

„Mir das Bein abnehmen zu lassen, war das beste, was ich hätte machen können“, sagt Aileen Lehmkuhl selbstbewusst. Für Außenstehende ist das schwer nachzuvollziehen. Doch für die 22-Jährige bedeutet es heute, keine Schmerzen mehr zu haben und endlich wieder mobil zu sein. Im Alter von 11 Jahren wurde bei ihr ein Knochenmarkstumor diagnostiziert. Bei dem operativen Eingriff, der dann folgte, erhielt die Schülerin ein Implantat. „Auf Grund eines Materialfehlers brach das Implantat aber nach wenigen Jahren raus. Und bei der Wechsel-OP wurde das Neue dann falsch eingesetzt.“ Schmerzen gehörten also nach wie vor zum Alltag von ­Aileen Lehmkuhl. „Ich konnte das Bein immer weniger bewegen. Das war einfach keine Lebensqualität mehr.“ Entschlossen nahm die Schwerinerin ihr Schicksal selbst in die Hand. Sie recherchierte, welche Alternativen es gibt. „Eine Amputation und eine Prothese waren für mich der einzige Ausweg. Anderthalb Jahre habe ich dann nach einem Arzt gesucht, der die OP durchführen würde.“ Fündig wurde sie in Münster. Der erlösende Eingriff ist nun knapp ein Jahr her. „Bei der Suche nach geeigneten Orthopädietechnikern, kam ich dann zu STOLLE. Mir war wichtig, dass das Sanitätshaus viele Patienten im Bereich Prothetik versorgt und viel Erfahrung hat.“ Sofort habe sie sich bei Prothetik-Meister Christian Scheel gut aufgehoben gefühlt. Die Prothese, die er für sie angefertigt hat, trägt Aileen Kuhlmann heute mit Stolz, sichtbar für jeden. Im Alltag fühlt sie sich sicher. An einem Tag, habe sie schon mal 20.000 Schritte geschafft. Für Aileen Lehmkuhl ist die Prothese mehr als nur ein „Ersatzteil”. In den vergangenen Monaten hat sich bei der jungen Frau so sogar der Wunsch verfestigt, sich beruflich neu zu orientieren. „Ich habe jetzt gemerkt: Orthopädietechnik ist, was ich machen möchte. Das ist meine Berufung. Meine Erfahrungen weitergeben und anderen Menschen helfen und Mut machen.“ Ein zweiwöchiges Praktikum im Mai bei STOLLE bekräftigte diesen Wunsch. Im September geht es dann so richtig los. Und Aileen Lehmkuhl hat ehrgeizige Ziele: „Toll wäre, wenn ich Menschen mit Prothese einmal Gehschul-Seminare geben könnte.“

maxpress/ml

Aileen Lehmkuhl will Orthopädietechnikerin werden
Aileen Lehmkuhl will Orthopädietechnikerin werden, Foto: maxpress