Geldprämie für alle Mitarbeiter

Im Netzwerk für Menschen erhält jeder ein Dankeschön für die vergangenen schweren Zeiten

„In den zurückliegenden Monaten herrschte bei uns wirklich der Ausnahmezustand“, fasst Frank-Holger Blümel, Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer, die Situation im Netzwerk für Menschen zusammen.
Arbeitgeber bedankte sich mit Geldprämie für den Einsatz der Mitarbeiter, Foto: pixabay

Schwerin • „In den zurückliegenden Monaten herrschte bei uns wirklich der Ausnahmezustand“, fasst Frank-Holger Blümel, Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer, die Situation im Netzwerk für Menschen zusammen. „Aber unsere Mitarbeiter haben das herausragend gemeistert. Dafür verdienen sie alle großen Dank und eine finanzielle Anerkennung!“

Zum Netzwerk für Menschen, zu dem sich das Augustenstift zu Schwerin, die SOZIUS gGmbH und deren beiden Tochterunternehmen zusammengeschlossen haben, gehören 14 Einrichtungen der Altenhilfe und neun Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe. Hier wohnen Kinder, die zeitweise nicht bei ihren Familien leben können. Insgesamt versorgen, betreuen und pflegen die 850 Mitarbeiter des Netzwerks täglich 1.040 Menschen im Schweriner Stadtgebiet.

Jeder einzelne war von der Corona-Pandemie persönlich betroffen. „Viele unserer Mitarbeiter wurden von jetzt auf gleich vor die Herausforderung gestellt, die eigenen Kinder zuhause betreuen zu müssen“, so Frank-Holger Blümel. „Gleichzeitig stieg der Arbeitsaufwand in unseren Einrichtungen um ein Vielfaches.“ Als die Einrichtungen der Altenhilfe für Besucher geschlossen wurden, mussten die Mitarbeiter vor Ort nicht nur enorm hohe Hygieneauflagen erfüllen, sondern waren gleichzeitig die einzigen Ansprechpartner für die Bewohner. So wurden das Pflegepersonal sowie Serviceoder Reinigungskräfte zu wichtigen Bezugspersonen und zum Angehörigenersatz.

Hinzu kam die große Belastung durch die eingeschränkten Beschäftigungsmöglichkeiten. Der gesamte Alltag spielte sich drinnen ab. Gleiches galt für die Erzieher und Sozialpädagogen in der Kinder- und Jugendhilfe: Die Schulen und Kitas waren geschlossen und die Freizeitangebote wurden eingestellt. Bis zu acht Kinder unterschiedlichen Alters musste ein Erzieher vormittags durch die Schulaufgaben begleiten. Am Nachmittag galt es, neue Wege zu finden, um die allgemeine Langeweile zu vertreiben.

Ungleiche Wertschätzung der Öffentlichkeit

„Unsere Mitarbeiter in den Pflegeeinrichtungen haben von ihrer Umwelt und durch die Öffentlichkeit viel Bewunderung und Zuspruch erhalten. Jetzt bekommen sie verdientermaßen eine Prämie aus Bundes- und Landesmitteln“, so Frank-Holger Blümel. Die aufopferungsvolle und über alle Maßen angestiegene Arbeit der Mitarbeiter in der Kinder- und Jugendhilfe wurde öffentlich jedoch nicht gesehen. Auch von der Prämienzahlung von Bund und Land werden sie nicht profitieren.

„Das geht nicht!“, sagt Frank-Holger Blümel deutlich. „Wir können nicht manchen unserer Mitarbeiter eine Prämie auszahlen und anderen Mitarbeitern, die in der Phase des Lockdowns genauso belastet waren, nicht.“ Deshalb hat sich das Netzwerk für Menschen entschieden, aus eigenen Mitteln auch den Mitarbeitern der Kinder- und Jugendhilfe eine Prämie zukommen zu lassen.

Arbeitgeber gleicht Ungerechtigkeit aus

„Diese Entscheidung war nicht leicht für uns. Als gemeinnützige GmbH müssen wir jeden Euro zweimal umdrehen. Wir haben in den vergangenen Monaten daher viel gerechnet, was wir uns wirklich leisten können. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“, so der Geschäftsführer. Herausgekommen ist eine Prämie von bis zu 1.000 Euro für jeden Mitarbeiter in der Kinderund Jugendhilfe. Auch diese wird steuer- und sozialabgabenfrei gezahlt, genau wie bei der Pflegeprämie.

So erhalten jetzt alle Mitarbeiter im Netzwerk für Menschen ein großes Dankeschön für ihre aufopferungsvolle Arbeit in den zurückliegenden Monaten. „Anerkennung muss gerecht verteilt werden“, so Frank-Holger Blümel. „Die Erzieher und Sozialpädagogen in unserer Kinder- und Jugendhilfe haben die Prämienzahlung ebenso verdient wie die Kollegen in unseren Einrichtungen der Altenhilfe. Ich freue mich deshalb sehr, dass wir das trotz aller Schwierigkeiten möglich machen können.“

Franziska Hain