Respektvolle Begleitung in schwerer Zeit

Die Schönsee Bestattungskultur hilft Angehörigen bei der Gestaltung des Abschieds von ihren Lieben

Seit 1996 führt Heiko Schönsee das 1992 gegründete Bestattungsunternehmen mit heutigem Sitz am Großen Moor. Er und seine acht festangestellten Mitarbeiter kümmern sich um Menschen, die die schwersten Stunden ihres Lebens durchmachen.
Im Haus Großer Moor 49 bis 51 befindet sich das Unternehmen. Auch während der Bauarbeiten werden Angehörige hier in den Räumen ausführlich beraten, Foto: Heiko Schönsee

Altstadt • Seit 1996 führt Heiko Schönsee das 1992 gegründete Bestattungsunternehmen mit heutigem Sitz am Großen Moor. Er und seine acht festangestellten Mitarbeiter kümmern sich um Menschen, die die schwersten Stunden ihres Lebens durchmachen.

Den Gedanken, Menschen in ihrer Trauer zu begleiten, hatte Heiko Schönsee schon in jungen Jahren. Er war 14 Jahre alt, als seine geliebte Oma gestorben ist, und erlebte mit, wie eine Beerdigung zu DDR-Zeiten ablief. „Das wollte ich besser machen”, sagte er damals und leitet heute seit 24 Jahren sein eigenes Bestattungsunternehmen. „Wir geben der Trauer Zeit und Raum”, sagt Heiko Schönsee und verweist darauf, dass fast alles den Trauerfall Betreffende im Bestattungshaus stattfinden kann.

Auch die verstorbenen Angehörigen bleiben in speziellen Räumen bis zur Bestattung im Firmengebäude. „So haben die Trauernden bei der Beratung das Gefühl, ihr Familienmitglied noch ein Stück dabei zu haben.” Sich Zeit zu nehmen bedeutet für den Unternehmer auch, sich die Geschichten der Menschen in einer Situation anzuhören, in der sie am verwundbarsten sind. Daraus zieht der Bestatter im Beratungsgespräch Ideen, wie er den Hinterbliebenen den Abschied von ihrem Verstorbenen möglichst individuell gestalten kann.

„Wir sind ein Mitmachbestatter”, sagt Heiko Schönsee und meint damit, dass Angehörige ihre eigenen Ideen und Gedanken für den Verstorbenen einbringen können. „Das können eigene Zitate in der Trauerrede, ein persönlich bemalter Sarg, eine im Sinne des Verstorbenen gestaltete Urne oder individuell gewählte Musik sein.”

Mit hohem persönlichem Engagement kümmert sich das Team um Heiko Schönsee um jede Bestattung. Um die schönsten Rosen zu bekommen, fährt er selbst morgens um drei Uhr zum Blumengroßmarkt nach Hamburg oder organisiert die Rückholung eines Verstorbenen – weltweit.

Erschwert wurde der Alltag jetzt durch die notwendigen Bauarbeiten vor seiner Haustür. Heiko Schönsee bedankt sich dennoch ausdrücklich bei der Baufirma TuK, die jeden Bauschritt unter dem Gesichtspunkt des laufenden Betriebs mit ihm absprach, bei der Gastronomin Christien Messerschmidt und dem Besitzer des Hauses Großer Moor 52- 54. Die beiden Nachbarn gestatten ihm, dass seine Fahrzeuge über ihre Grundstücke fahren dürfen, um den Firmensitz zu erreichen.

„Wäre das nicht möglich, hätte ich hier für die Zeit der Bauarbeiten zuschließen können”, sagt Heiko Schönsee aus heutiger Sicht erleichtert.

Steffen Holz