Nutzbare Textilien richtig entsorgen

Altkleider gehören nicht in den Müll – Müll gehört nicht in den Altkleidercontainer

In die Altkleidercontainer gehören ausschließlich nutzbare Textilien, ordentlich in einer Plastiktüte oder einem Papiersack verpackt
Roswitha Beger vom SDS kümmert sich um Altkleider, Foto: maxpress

Schwerin • Die zu eng gewordene Jeans, das Oberteil oder Handtücher und Bettwäsche, die heute nicht mehr gefallen – Textilien wie diese gehören in den Altkleidercontainer. Wichtig dabei ist: Sie müssen frei von Störstoffen wie Restmüll sein. Doch noch immer findet sich dieser zu rund 20 Prozent in den Behältern wieder. Ein großes Problem, wie Roswitha Beger vom SDS weiß.

„In die Altkleidercontainer gehören ausschließlich nutzbare Textilien, ordentlich in einer Plastiktüte oder einem Papiersack verpackt”, so die Sachbearbeiterin. Für eine Weiterverwertung ungeeignet sind stark verschmutzte Kleidung, feuchte oder nasse Stoffe oder einzelne Schuhe. „Auch verschmutzte Arbeitskleidung mit Farb- oder Betonresten zählt zu den Störstoffen.

Und leider kommt es immer wieder vor, dass Unrat wie Farbeimer, Grünabfälle und Haushaltsgeräte entsorgt werden“, sagt Roswitha Beger. In Schwerin übernehmen der DRK Kreisverband Schwerin e.V., die Diakoniewerk Kloster Dobbertin gGmbH, die Zukunftswerkstatt Schwerin e.V. und der Arbeitslosenverband Schwerin e.V. im Auftrag der Landeshauptstadt die Sammlung von Altkleidern. Diese Kooperationspartner leeren die mehr als 110 Container eigenständig und sorgen für die caritative Nutzung und Verwertung der Textilien.

„Wir haben uns ganz bewusst für die Zusammenarbeit mit caritativen Einrichtungen entschieden und die Alternativen, es selbst zu betreiben oder dem freien Markt zu überlassen, verworfen“, betont SDS-Werkleiterin Ilka Wilczek.

Bis zu 500 Tonnen Altkleider kommen im Jahr zusammen. Die besten Stücke werden in den Kleiderkammern liebevoll aufbereitet und können gegen eine geringe Entschädigung erworben werden. Der überwiegende Teil der Stoffe wird weiter verwertet. Aus den einst modischen Textilien entstehen beispielsweise Putzlappen, Fußmatten oder Dämm-Material. Altkleidercontainer leisten so einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit.

Doch das ist nicht alles. „Es geht auch um die vielen Arbeitsplätze in den gemeinnützigen Organisationen”, erklärt Roswitha Beger. „Den Restmüll, der widerrechtlich entsorgt wird, müssen unsere Partner aufwendig sortieren und entsorgen. Mit dem steigenden Aufwand ist die Beschäftigung und damit die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und die Anerkennung für die geleistete Arbeit gefährdet.“

Roswitha Beger appelliert deshalb an alle Schwerinerinnen und Schweriner, tatsächlich nur nutzbare Textilien in die Sammlung zu geben. Auch private Tauschangebote sollten, wo möglich, genutzt oder intensiver betrieben werden.

Marie-Luisa Lembcke