Innovative Technik verbessert die Luftzufuhr

Neue Plattenbelüfter führen zu deutlicher Energieeinsparung auf der Kläranlage

Die Belebungsbecken auf der Kläranlage Schwerin- Süd erhalten bis Mitte September innovative Belüftungstechnik.
Jörg Flissakowski am Belebungsbecken, Foto: maxpress/ba

Schwerin • Mit einer Investition in Höhe von 800.000 Euro setzt die Schweriner Abwasserentsorgung (SAE) ihr Klimaschutzteilkonzept weiter um. Die Belebungsbecken auf der Kläranlage Schwerin- Süd erhalten bis Mitte September innovative Belüftungstechnik. Diese ermöglicht eine prognostizierte Energieeinsparung von etwa zehn Prozent und erhöht gleichzeitig die Lebensdauer der Anlagen.

Die drei Belebungsbecken auf der Kläranlage sind ein zentraler Teil der biologischen Abwasserreinigung. Zahlreiche Mikroorganismen wandeln organische Schmutzstoffe und Nährstoffverbindungen in Biomasse und Gase um. „Die bislang genutzte Technik, bestehend aus Membran-Rohrlüftern, unterliegt einem starken Alterungsprozess. Aus dem Kunststoffmaterial, welches mit einem Fahrradschlauch vergleichbar ist, lösen sich Weichmacher.

Das führt zu einer Aushärtung. Mehr Druck ist erforderlich, um den Lufteintrag zu ermöglichen. Die Folge: Energiekosten steigen“, erklärt Jörg Flissakowski. Im Laufe der Zeit verliert das Material an Flexibilität, sodass sich das Eintragsvermögen des Sauerstoffs verschlechtert. „Bereits 2016 erfolgte im Rahmen unseres Klimaschutzteilkonzeptes ein Austausch der bestehenden Drehkolbengebläse gegen Hybridgebläse.

Jetzt kommen jeweils 78 Plattenbelüfter, versehen mit einer dauerelastischen, wartungsarmen und verstopfungsfreien Membranfolie aus thermoplastischem Polyurethan zum Einsatz. Dieses Material enthält keine Weichmacher oder andere Zusatzstoffe und ist für den Betrieb in unseren Belebungsbecken daher bestens geeignet.

Durch eine höhere Belegungsdichte auf der sechs Meter tiefen Beckensohle verbessert sich zudem der Eintrag und die Ausnutzung des Sauerstoffs. „Wir rechnen mit einer Energieeinsparung von etwa zehn Prozent und einer längeren Lebensdauer der Technik.“ Bis Mitte September soll die Umrüstung abgeschlossen sein.

Um eine qualitätsgerechte Abwasseraufbereitung zu gewährleisten, sind während der Umbauarbeiten jeweils zwei Becken in Betrieb. Im dritten erfolgt die Demontage der alten Technik, eine Grundreinigung und die Montage der neuen Belüfter. „Mit diesem Vorhaben leistet die SAE einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen und klimafreundlichen Abwasseraufbereitung“, betont Werkleiter Lutz Nieke.

ba