Seltene Vergesellschaftung im Zoo Schwerin
Im Zoo Schwerin gibt es seit dieser Woche eine neue Tier-WG: Bei den Halsbandpekaris und Nasenbären sind vier Rückenstreifenkapuziner eingezogen. Eine Vergesellschaftung dieser drei Tierarten ist sehr selten, wenn nicht einzigartig.
Die Nasenbären müssen sich erst einmal daran gewöhnen, dass die obere Region der Anlage nicht mehr nur Ihnen vorbehalten ist. Für ausreichend Ausweichmöglichkeiten wurde gesorgt: mithilfe von Seilen gelangen die Tiere nun auch in zwei Bäume und können dort bis in die letzten Zweige der Kronen klettern. Als Besucher lohnt sich der Blick nach oben, über den Köpfen könnte gerade ein Affe klettern. Denn einer der neuen Kletterbäume steht außerhalb des Geheges und die Seilführung läuft über den Besucherweg hinweg. Dieser Baum dient als Rückzugsmöglichkeit für die Affen, da das Seil für die schweren Nasenbären zu dünn ist. Nasenbären folgen in ihrer Heimat gerne Affentrupps, da diese beim Fressen häufig Futter fallen lassen. So gelangt man leicht an eine zusätzliche Abendmahlzeit. In Schwerin können sich nun die Pekaris und Nasenbären als „Staubsauger“ betätigen. Alle drei Arten stammen aus Südamerika.
Die vier Rückenstreifenkapuziner sind die letzten verbliebenen Mitglieder der großen Affengruppe gegenüber der Außenanlage für Flachlandtapire. Gemäß seinem Entwicklungskonzept, stellt der Zoo nach und nach den Tierbestand auf bedrohte und gefährdete Arten um. „Der Affentrupp wurden zugunsten der Haltung und Zucht von bedrohten Gelbbrustkapuziner im Schweriner Zoo an andere Zoos abgeben. Nur die vier Jungs konnten nicht vermittelt werden. Daher haben wir uns für diesen Lösungsweg entschieden“ erläutert der Zoodirektor.
Die Vergesellschaftung unterschiedlicher Tierarten birgt zahlreiche Vorteile. Die Interaktion der Arten miteinander bietet den Tieren einen willkommene Abwechslung und viele Beschäftigungsmöglichkeiten. Für die Besucher ist es zudem spannender und lehrreicher, mehrere Arten in einem Gehege zu erleben.