Drei Überflieger aus Schwerin

Sieg beim deutschlandweiten Schülerwettbewerb Ideenflug

Schwerin • Am Pädagogium Schwerin wird viel experimentiert, untersucht und  hinterfragt. Darüber, dass sich vor allem Mädchen für Physik, Chemie und Co. begeistern, können andere nur staunen.Elina Schrader, Hanna Werner und Nelly Trebing sind drei besonders engagierte Schülerinnen, die es mit ihrem Projekt im Rahmen des Ideenflug-Wettbewerbs bis in die Endrunde schafften und schließlich mit dem Sieg belohnt wurden.  

„Der Hauptpreis 2016 des Ideenflug-Wettbewerbs geht an ,Aircurve‘.” Als die drei Schülerinnen diese Nachricht bei der Siegerehrung am 2. Dezember hörten, konnten sie es gar nicht fassen und waren überwältigt. Gegen Hunderte Mitbewerber setzte sich das Trio in diesem besonderen Schülerwettbewerb durch.
In ihrem Projekt „Aircurve“ beschäftigten sie sich damit, schnellere Flugzeuge mit weniger Verbrauch zu entwickeln. „Hanna aus der zwölften Klasse sprach mich an und fragte, ob ich nicht mit ihr an dem Wettbewerb teilnehmen möchte. Da ich selber Segelflugzeug fliege, war eine Zusage für mich ganz klar”, berichtet Elina Schrader, Schülerin der neunten Klasse. „Ich wusste, dass sich Nelly aus meiner Klasse auch sehr für Luft- und Raumfahrttechnik begeistert und so holte ich sie mit an Bord.” Seit April des vergangenen Jahres tüftelten die drei an unterschiedlichen Materialien, der Nutzung des induzierten Tragflächenwiderstandes und verschiedener Dämpfsysteme. Sie führten Versuche durch und lernten mehr über Aerodynamik. Ihre fertige Projektarbeit reichten die Mädchen dann im September ein.
„Im November erhielten wir ganz überraschend eine Mail. Wir hätten es unter die elf nominierten Teams geschafft und wären zur Endrunde nach Berlin eingeladen”, erinnert sich Nelly Trebing. „Das war sehr aufregend, denn nun mussten wir ein Modell für die Präsentation entwerfen. Glücklicherweise unterstützte uns die Schule und stellte uns dafür viel Platz zur Verfügung.” Um am großen Tag keine Fehler zu machen, übten die drei Nachwuchsforscherinnen ihren Vortrag vor Mitschülern und Lehrern, perfektionierten den theoretischen Hintergrund und bekamen sogar ihre eigenen Team-Shirts. So gut vorbereitet, überzeugten sie schließlich auch die Jury.
Bei Familie und Freunden löste der Sieg pure Begeisterung aus. „Alle sind sehr stolz auf uns. Und auch sonst finden es die meisten sehr faszinierend, wenn Mädchen in unserem Alter sich so für Naturwissenschaften interessieren. Es gibt aber auch Freunde, die das gar nicht verstehen und den Kopf schütteln”, erzählt Nelly Trebing. Seit der ersten Klasse ist sie Schülerin des Pädagogiums und findet besonders Astronomie interessant. Ob sie später aber tatsächlich ein naturwissenschaftliches Fach studieren und sogar in die Forschung gehen will, weiß sie noch nicht genau. Bei Hanna Werner und Elina Schrader sind die Pläne bereits etwas konkreter. Beide Mädchen wollen in die Luft- und Raumfahrttechnik gehen und einmal Ingenieurinnen werden.
Dank des Siegs beim Ideenflug-Wettbewerb können sich die drei jetzt nicht nur über 3000 Euro freuen, sondern werden in diesem Jahre selbst Teil der Jury sein.

ml
Fotos: Pädagogium