25 Jahre Häusliche Krankenpflege

Geschäftsinhaberin Silvia Szimtenings blickt zurück

Schwerin • Hilfsbedürftigen und kranken  Menschen zur Seite stehen, sie zu pflegen und zu betreuen – dieser Aufgabe widmet sich Silvia Szimtenings mit Ihrem Pflegedienst „Häusliche Krankenpflege Szimtenings GmbH” seit 25 Jahren. Zum Jubiläum hat die hauspost mit ihr über eine aufregende Zeit gesprochen.

hauspost: Frau Szimtenings, Sie sind in Schwerin geboren und aufgewachsen. Wie haben Sie den Pflegebereich beruflich für sich entdeckt?
Silvia Szimtenings: Das war eigentlich recht unspektakulär. Weil ich mich sehr für einen medizinischen Beruf interessierte, absolvierte ich noch während der Schulzeit ein Praktikum. Bereits nach einem Tag mit Patienten merkte ich, dass ich für diesen Beruf geboren bin. Also besuchte ich die medizinische Fachschule und arbeitete dann als Altenpflegerin im Pflegeheim auf dem Dreesch.

hauspost: Wie kam es zu der Idee, einen eigenen ambulanten Pflegedienst zu gründen?
Silvia Szimtenings: Irgendwann las ich in einer Fachzeitschrift einen Artikel – „Selbstständig in der häuslichen Pflege – wie mache ich das?”. Da sah ich die Möglichkeit, meine eigene Chefin zu sein. Ich sagte mir: Wer nicht vom Weg abgeht, kann nichts Neues kennenlernen und meldete mich einfach bei der Verfasserin des Artikels, um mehr zu erfahren. Sie gab mir gute Hinweise und so zögerte ich nicht lange und stellte die erforderlichen Anträge bei der Krankenkasse und den Behörden, ohne genau zu wissen, was nun alles auf mich zukommt. Und am 1. März 1992 war es dann so weit und ich konnte loslegen.

hauspost: Und wie waren die Anfangsjahre als Unternehmerin?
Silvia Szimtenings: Die Anfangszeit war ein echter Glücksfall: Eine Krankenschwester legte ihre selbständige Tätigkeit nieder und ich konnte ihre Kunden übernehmen. Als ich dann meinen ersten Scheck zur Bank trug, war ich unheimlich stolz. Und nachdem ich fast ein Jahr lang alleine rund um die Uhr arbeitete,  stellte ich dann meine erste Mitarbeiterin ein. Sie war ehemalige Stationsschwester in dem Pflegeheim, in dem ich zuvor gearbeitet hatte.

hauspost: Dann bekamen Sie also Unterstützung?
Silvia Szimtenings: Richtig. Insgesamt hatten wir damals zehn Kunden. Doch der Bedarf stieg und somit konnte ich meine nächste Mitarbeiterin als Vollzeitkraft einstellen. Jahr für Jahr wurden es dann immer mehr Kunden und Mitarbeiter.
 
hauspost: Über die Jahre änderte sich einiges. An was erinnern Sie sich noch besonders?
Silvia Szimtenings: Eine sehr gute Entwicklung war die Pflegeversicherung, die es noch nicht gab, als ich anfing. Erst mit dem Jahr 1995 wurde sie eingeführt, sodass unsere Pflegebedürftigen seitdem umfassender versorgt werden können und solidarische Unterstützung erhalten. Auf der anderen Seite machten es uns ständige Sanktionen der staatlichen Gesundheitspolitik oftmals auch nicht gerade leicht. So mussten wir mal um Kunden, mal um gutes Personal kämpfen. Vor allem aber erinnere ich mich an Arbeit, Arbeit, Arbeit.

hauspost: Man merkt, diese Arbeit macht Ihnen Spaß. Was motiviert Sie?
Silvia Szimtenings: Zum einen war ich schon immer sehr selbstständig und zielstrebig. Zum anderen ist die tägliche intensive und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen unseren Kunden und Mitarbeitern sehr erfüllend. Das Team ist wirklich toll und dafür bin ich allen sehr dankbar.

hauspost: Ein Highlight nach dem 20. Jubiläum war der Umzug von der Perleberger Straße in den Großen Moor und die Eröffnung des „Servicewohnen im Denkmal”, richtig?
Silvia Szimtenings: Genau. In dem sanierten Stadthaus können Seniorinnen und Senioren eigenständig leben, unseren Pflegedienst in Anspruch nehmen und einfach Zeit miteinander verbringen. Viele Kunden sagten mir, sie hätten darauf gewartet, dass es diese Möglichkeit auch in der Innenstadt gibt. Mit der Eröffnung wurde ein Traum für mich Wirklichkeit. 2014 erhielt das Wohnhaus außerdem eine Denkmalplakette.

hauspost: Und was steht als nächstes an?
Silvia Szimtenings: Seit Juli 2014 ist meine Tochter Janine bereits Gesellschafterin im Unternehmen und 2015 wandelten wir die GbR zur GmbH um. Zur Zeit investieren wir viel Zeit in die Weiterbildung und Ausbildung von Mitarbeitern. Neben einer Auszubildenden fördern wir sehr stark die berufsbegleitende fachliche Qualifizierung unseres Teams. Zum April dieses Jahres steigt Janine dann mit in die Geschäftsführung voll ein.
Und außerdem steht natürlich eine große Feier zum Jubiläum an.

hauspost: Herzlichen Glückwunsch zum 25. Jubiläum und vielen Dank für das Gespräch.

Marie-Luisa Lembcke
Fotos: Szimtenings/maxpress/SVZ