Navi führt Mediziner durch die Wirbelsäulen-OP

Neuer Leiter der Sektion Wirbelsäulenchirurgie

Ähnlich der Navigation im Verkehr handelt es sich bei der Neuronavigation um eine computerunterstützte Technik, die dem Neurochirurgen hilft, sich während der Operation besser zu orientieren. Neben der klassischen Neuronavigation für den Schädel hat sich jetzt auch die Neuronavigation an der Wirbelsäule in den HELIOS Kliniken etabliert. In Schwerin wird dieses Verfahren von Oberarzt Tobias Paul, neuer Leiter der Sektion Wirbelsäulenchirurgie, angewandt.

Seit nunmehr 20 Jahren ist Tobias Paul in der Klinik für Neuro- und Wirbelsäulenchirurgie tätig und maßgeblich an der Entwicklung der modernen Wirbelsäulenchirurgie in den HELIOS Kliniken Schwerin beteiligt. Der erfahrene Oberarzt verfügt über umfassende Kenntnisse in allen operativen Versorgungstechniken der Wirbelsäule. „So war es naheliegend, Herrn Paul die Leitung der Wirbelsäulenambulanz und der Sektion Wirbelsäulenchirurgie zu übertragen“, erklärt Dr. Oliver Heese, Chefarzt der Klinik für Neuro- und Wirbelsäulenchirurgie. „Ich bin mir sicher, dass er die Wirbelsäulenchirurgie auch zukünftig mit seiner Handschrift prägen und weiter voranbringen wird.“

Schwerin ist erste Klinik in MV mit spinaler Neuronavigation
So setzt die Einführung der sogenannten spinalen Neuronavigation in den HELIOS Kliniken neue Maßstäbe in der Versorgung neurochirurgischer Patienten im Nordosten. „Als erste Klinik in Mecklenburg-Vorpommern setzen wir bei komplexen Operationen mit schwierigen Zugängen und bei anatomisch veränderten Strukturen die spinale Neuronavigation ein“, erklärt Tobias Paul, der die Eingriffe in den HELIOS Kliniken Schwerin vornimmt. Aber auch bei minimal-invasiven Eingriffen an der Wirbelsäule, vielen bekannt als „Schlüsselloch-Technik“, kommt diese Technologie in Schwerin zum Einsatz.

Mehr Präzision und Sicherheit dank Navigation
Bei der spinalen Neuronavigation wird zunächst vor dem Eingriff mittels Computertomographie ein dreidimensionales Bild der Wirbelsäule angefertigt. „So kann der Operateur die anatomischen Strukturen seines Patienten genau studieren und den Eingriff planen“, benennt Tobias Paul einen Vorteil.

Während der Operation wird zusätzlich ein 3D-Röntgenbild der Wirbelsäule angefertigt. Das Navigationssystem fügt die dreidimensionalen Röntgenbilder mit den vor dem Eingriff angefertigten CT-Bildern zusammen. Der Operateur kann somit die Position seiner Instrumente und die Lage eingebrachter Schrauben in Echtzeit verfolgen. Der erfahrene Neurochirurg weiß: „Dies ist besonders dann hilfreich, wenn Implantate in nicht sichtbare Strukturen der Wirbelsäule eingebracht werden. Schrauben lassen sich so beispielsweise millimetergenau planen, platzieren und noch während der Operation kontrollieren und ggf. korrigieren.“ Zudem erhält der Operateur durch die bildgeführte Chirurgie ohne wiederholtes Röntgen ein mehrschichtiges Bild der Wirbelsäule.