Wasserturm für Zukunft gerettet

WAG beendet Sanierung des Rohrkellers

Schwerin • Das älteste technische Bauwerk, das immer noch in die Wasserversorgung der Landeshauptstadt Schwerin einbezogen ist, konnte dank erheblicher Investitionen in den vergangenen Jahren vor dem Verfall bewahrt werden. Die Sanierungsarbeiten fanden im Rohrkeller des Neumühler Denkmals ihren Abschluss.

Wie der gesamte Wasserturm stellt auch der Rohrkeller eine bauliche Meisterleistung dar. In Ziegelbauweise wurden Wände sowie Stütz- und Deckengewölbe errichtet. Rohrtechnik und Einbauten wie Absperrschieber, die zum Wasserbehälter im oberen Teil des Turmes hin- und zurückführen, zeugen von der Baukunst der Entstehungszeit im Jahr 1889. „Auch der Rohrkeller wurde nach einem Zeitraum von mehr als 100 Jahren saniert. Ziegel waren aus dem Mauerwerk ausgebrochen, die Leitungen wiesen starke Korrosionsschäden auf“, weiß Axel Krause, Geschäftsführer der WAG. Nachdem bereits alle anderen Bereiche des Turmes wiederhergestellt wurden und den vielen interessierten Besuchern seither einen sicheren und angenehmen Aufstieg auf das Schweriner Wahrzeichen ermöglichen, vollendete der Schweriner Wasserversorger die Bemühungen zum Erhalt des technischen Denkmals. Im vergangenen Jahr wurde die Sanierung des Rohrkellers abgeschlossen.
Mauerwerk, Deckengewölbe und alle Rohre wurden im Sandstrahlverfahren von den Zeichen der Zeit befreit. „Das war höchste Eisenbahn. An manchen Stellen sah das Material schon aus wie Blätterteig. Schicht für Schicht blätterte ab“, sagt Axel Krause. Mit Korrosionsschutz versehen kann in den Rohren auch künftig das Wasser bis zum Speicherbehälter geleitet werden, denn der Schweriner Wasserturm ist nach wie vor in die Versorgung der Landeshauptstadt  einbezogen. An den Wänden wurden fehlende Klinker ersetzt und Fugen nachgebessert. Eine Zementsuspension vermittelt einen Eindruck, wie die Räume in ihrer Entstehungszeit ausgesehen haben.
„Es steht für uns außer Frage, den Wasserturm als funktionsfähiges technisches Denkmal zu erhalten. Die Sanierung ist im Großen und Ganzen abgeschlossen. Es bleiben Restarbeiten, um schadhaftes Mauerwerk im Bereich der Turmzinnen zu erneuern“, beschreibt der WAG-Geschäftsführer die Pläne für 2017. Mit einer Drohne wurde der Aufwand in luftiger Höhe ermittelt. Die Umsetzung soll bis Jahresmitte erfolgen. 

ba

WAG ist Mitglied in Turmgesellschaft
Die Deutsch-Internationale Wasserturmgesellschaft 2002 e.V. mit Sitz in Dorsten ist ein Netzwerk von Privatpersonen, Wasserturmbesitzern und Architekturbüros. Ziel der Vereinigung sind Dokumentationen und Bemühungen zum Erhalt historischer Wassertürme in Europa. Gleichzeitig, so Hans-Georg Blunk vom Verein „Freunde und Förderer des Wasserturms Neumühle“, geht es um den Erhalt der historischen und zumeist unter Denkmalschutz stehenden Bauwerke. Die WAG ist seit 2014 in dieser Gesellschaft engagiert. Im Vorjahr führte eine der jährlichen Vollversammlungen und Exkursionen des Vereins die Mitglieder nach Schwerin.

Fotos: WAG