In Rollen hineinversetzen

Statist sein, bedeutet vor allem eins: Es schaffen, sich in die unterschiedlichsten Personen hineinzuversetzen und damit das Gesamtbild auf der Bühne ergänzen. Ob als gewöhnlicher Bürger oder Postbote – auch die Rolle des Statisten muss bei jeder Aufführung im Theater sitzen. Jannik Kinzel ist einer der Glücklichen, die mit den Schauspielern, Bühnen- und Maskenbildnern und Regisseuren seine Freizeit verbringen darf. Selbstverständlich ist das nicht. „Zum Casting für eine Statistenrolle kann man nicht unvorbereitet gehen. Man muss schon zeigen, dass man in der Lage ist, sich in verschiedene Rollen hineinzuversetzen. Dem einen liegt das gut, dem anderen nicht”, erzählt Jannik Kinzel. Ihm machte genau das schon immer Spaß, weshalb er sich vor circa zwei Jahren zu einem Casting für das Stück „Fame” begab. Jetzt hat der 18-jährige Abiturient viel zu tun. Neben der Vorbereitung auf die Prüfungen geht er zwei- bis dreimal in der Woche zum Fecht-Training und probt im Theater für das Stück „Hoffmanns Erzählungen”. Hier spielt er gleich zwei Personen: einen Kellner und einen Arzt. Die Proben sind immer abends. Das macht das Zeitmanagement auch Vielbeschäftigten leichter. Jannik möchte sich nach der Schulzeit noch mehr Zeit für die Theaterproben nehmen. Am liebsten wirkt er in Musicals mit. „Diese Welt, in der man da für ein paar Stunden lebt, ist unglaublich. Vor allem das Singen und Tanzen mit all den anderen fetzt einfach total”, erzählt der Schüler begeistert. 

jb