Herzzentrum Nordost weiterhin auf Erfolgskurs

Positive Jahresbilanz

Eine positive Jahresbilanz hat das Herzzentrum Nordost gezogen: 220 offene herzchirurgische Eingriffe wurden vorgenommen und 150 Herzklappen eingesetzt. Eine große Leistung, denn die Zusammenarbeit zwischen der Universitätsmedizin Rostock und den HELIOS Kliniken Schwerin hat erst vor einem Jahr begonnen. Das Herzzentrum hat Fahrt aufgenommen und auch die Prognose für 2017 fällt positiv aus.
 
„Wir sind gut in das zweite Jahr des Herzzentrums gestartet, denn das Vertrauen der umliegenden Krankenhäuser in die Schweriner Herzmedizin ist im Laufe des letzten Jahres weiter gestiegen“, sagt Prof. Dr. Alexander Staudt, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Angiologie. Bereits 2016 waren viele kardiologische Eingriffe nur durch Beisein der Herzchirurgie in Schwerin möglich. Damit die Herzoperationen reibungslos funktionieren, hat das Herzzentrum Nordost mit seiner Gründung zudem die Kardioanästhesie etabliert. „Diese ist ein wichtiger Baustein, die Herzmedizin am Standort Schwerin zukünftig weiterzuentwickeln“, erklärt Prof. Staudt. „Mit Privatdozent Dr. Hauke Paarmann haben wir einen hervorragenden Leiter der Kardioanästhesie, der unsere Patienten sicher durch die Herzoperationen führt.“ So zeichnet sich beispielsweise auch die Versorgung von Patienten mit Katheterklappen durch eine besonders hohe Qualität aus: Die Sterblichkeit liegt in Schwerin bei unter einem Prozent, der bundesweite Durchschnitt beträgt knapp vier Prozent. Prof. Staudt: „Diese Zahl dokumentiert das hohe Niveau, auf dem wir hier in Schwerin arbeiten.“
 
Patienten profitieren von Zusammenarbeit
Im Herzzentrum Nordost sind Herzchirurgie und Kardiologie eng miteinander verbunden. So finden beispielsweise täglich immer gemeinsame Patientenbesprechungen statt. Privatdozent Dr. Alexander Kaminski, Leitender Oberarzt der Herzchirurgie, ist sich sicher: „Dieses Konstrukt ist das Fundament unserer guten Qualität.“ Aus der engen Verzahnung beider Bereiche entsteht vor allem für Patienten ein großer Nutzen: Wartezeiten für eine gemeinsame Entscheidung werden vermieden und der Patient kann sich immer einer interdisziplinären Fallbesprechung sicher sein. Die wohnortnahe Versorgung ist ein weiterer Vorteil. Die Durchführung der Operationen in Schwerin erspart Patienten und Angehörigen lange Fahrwege. Tatsächlich kommen die meisten Patienten aus der Region und können so viel schneller versorgt werden. Dies kann in kritischen Situationen lebensrettend sein. Privatdozent Dr. Kaminski erinnert sich: „Bei einem Patienten mit Einriss der Hauptschlagader am Herzen konnten wir innerhalb weniger Minuten mit der herzchirurgischen Versorgung beginnen. Ein Patiententransport wie früher hätte ein unnötiges Risiko bedeutet.“ Notfalltransporte in umliegende Herzchirurgien sind inzwischen die absolute Ausnahme.
 
Ausbau der Vernetzung mit anderen Häusern
Inzwischen ist das Herzzentrum soweit etabliert, dass niedergelassene Ärzte ihre Patienten zunehmend in die Schweriner Klinik für offene Herzoperationen überweisen. „Auch das sei ein Zeichen für die hohe Qualität der herzmedizinischen Versorgung, die in Schwerin durch die Kooperation geschaffen wurde“, freut sich Prof. Staudt und blickt in die Zukunft. „Wir wollen das herzmedizinische Netzwerk in Westmecklenburg unbedingt weiter ausbauen.“ Dabei spielt auch das Westmecklenburg Klinikum Helene von Bülow in Ludwigslust, seit März 2015 Kooperationspartner der HELIOS Kliniken Schwerin, eine wichtige Rolle. „Die Zusammenarbeit zwischen den Häusern ist stabil und die qualitativ hochwertige kardiologische Versorgung im ländlichen Raum dauerhaft sicherstellt“, betont Prof. Staudt. Mit der Vernetzung über die Telemedizin, ist es möglich, dass die Herzchirurgen auch Patienten am Standort Ludwigslust beurteilen und dort jederzeit über eine Herzoperation entscheiden können.