Investitionen ins Museum gehen weiter
Trotz finanziellen Herausforderungen füllt sich das Projekt nun mit Leben

Mueß •„Eine Frage der Zeit“ heißt die Ausstellung, die im Moment im Freilichtmuseum Mueß zu sehen ist. Sie zeigt in Fotos 35 Jahre bewegte Geschichte nach der Deutschen Wiedervereinigung, festgehalten von namhaften Fotografen. „Eine Frage der Zeit und des Geldes“ könnte auch die Überschrift zur Weiterentwicklung des Museums in Mueß sein.
Das ehemalige Fischerdorf liegt direkt am Ufer des Schweriner Sees, bietet einen Blick auf Kaninchenwerder und ist Teil der langen Geschichte Schwerins. Dieses Ensemble aus historischem Dorfareal und einzigartiger Landschaft soll größer, schöner werden und noch mehr Menschen anziehen. So sieht es der Rahmenplan der Stadt für die Entwicklung des Standortes vor. Bereits 2014 hat die Stadtvertretung die touristischen und bildungskulturellen Entwicklungsziele für das Freilichtmuseum Mueß beschlossen.
Seit 2021 lag der Rahmenplan zur Revitalisierung der Dorf- und Museumsanlage vor und sollte bis Ende des Jahres umgesetzt werden. Auf dem Plan stand der Ausbau des Schiffsanlegers, die Sanierung und Modernisierung der historischen Gebäude, wie zum Beispiel das Haus Hufe 5. Auch ein neuer Spielplatz gehörte zum Plan sowie mehr Parkplätze. 30 Millionen Euro, zu 90 Prozent aus Fördermitteln des Landes, waren hierfür in Aussicht gestellt worden. Doch diese wurden gekürzt.
„Nach der Errichtung der Steganlage stehen wir aktuell kurz vor Beginn der ersten Baumaßnahmen auf dem Museumsgelände. Hierbei wird der künftig öffentlich zugängliche Bereich mit Spielplatz, Seezugang, dem Multifunktionsgebäude Hufe 5 (inklusive Saal, Ausstellung, Gastronomie und Besucherservice), neuer barrierefreier Zuwegung sowie den beiden Scheunen als sogenannte transitorische Gebäude realisiert. Dieser Abschnitt ist finanziell durch Mittel aus Förderprogrammen des Landes, des Bundes und der Landeshauptstadt gesichert“, sagt Finanzdezernent Silvio Horn.
„Die weiteren Bauabschnitte zur Umsetzung des Rahmenplanes sind gegenwärtig aufgrund der nicht ausreichenden Förderkulisse zurückgestellt“, bedauert Silvio Horn. Dennoch wird im nächsten Step der Seepavillon errichtet und der angrenzende öffentliche Bereich gestaltet – alles im Rahmen des vollständig finanzierten ersten Bauabschnitts. Bis zum Saisonstart 2027 soll dieser Teil fertig sein.
Allerdings wird es auch Abstriche geben. So kann die geplante Glaskonstruktion zur Einhausung der Schmiede nicht realisiert werden. Trotz der gekürzten Fördermittel will Horn an den inhaltlichen Zielen des Rahmenplans festhalten, das Museum für Kleingruppen und Touristen überregional bewerben und „die Fördermöglichkeiten von Bund und Land aufmerksam verfolgen.“
maxpress/sho