Protest für Bildung
Schüler setzen ein Zeichen

Drei junge Schweriner planen etwas Großes. Marc Eising (Foto, r.), Luis Schünemann (m.) und Thies Möller (l.), die sich ehrenamtlich im Stadtschülerrat engagieren, wollen mit vielen Schülern ein Zeichen setzen. Am 26. Mai planen sie einen Bildungsprotest auf dem Marktplatz.
Schwerin • Seit Anfang des Jahres investieren die Jugendlichen viel Zeit und Herzblut in die Vorbereitungen. „Anfangs haben wir das Ausmaß deutlich unterschätzt. Es mussten Flyer, Flugblätter und ein Forderungskatalog erstellt werden“, so Schünemann. „Nebenbei absolvieren wir auch noch unser Abitur“, fügt Eising hinzu. In Zusammenarbeit mit dem Stadtschülerrat und weiteren interessierten Schülern erarbeiteten die Schweriner einen 15-seitigen Forderungskatalog. „Wir wollen nicht nur kritisieren, sondern auch gestalten“, äußert sich Möller. Den Jugendlichen ist es besonders wichtig, konkrete Forderungen zu stellen, beispielsweise landesweite Juniorwahlen. „Schüler erlangen innerhalb ihrer schulischen Laufbahn erstmalig das Alter, in dem sie politisch partizipieren können. Die Möglichkeit, sich aktiv an demokratischen Prozessen zu beteiligen, führt bei Schülerinnen und Schülern landesweit zu Verunsicherungen, weil mitunter Unklarheiten über die Erst- und Zweitstimme bestehen. Demokratie muss für sie erlebbar sein“, heißt es.
Zudem fordern die Jugendlichen die Einführung eines Tages der „mentalen Gesundheit“ und die kostenlose Bereitstellung von Menstruationsartikeln. Weiter forcieren sie die Themen „strukturelle Reformen“ und „soziale Gerechtigkeit“. Die Pisa-Studien und Umfragen über die mentale Gesundheit der Schüler zeigen regelmäßig den Reformbedarf des Bildungssystems auf. Den Akteuren geht es ausdrücklich nicht darum, eine Person an den Pranger zu stellen. „Unsere Bildungsministerin allein verantwortlich zu machen, ist nicht zielführend. Vielmehr möchten wir Bildung wieder in den politischen Mittelpunkt rücken und zu lebhaften Diskussionen und Debatten anregen“, so Eising. Möller betont, dass „es gerade beim Thema Bildung wichtig ist, mit uns, statt über uns zu sprechen.“