Asiatische Köstlichkeiten in Einhundert Meter Höhe

Chinesische Investoren kaufen Schweriner Fernsehturm

Die Deutsche Telekom hat den Fernsehturm an einen chinesischen Investor verkauft. Nach eigenen Angaben plant dieser, den beliebten Aussichtsturm wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Der Dornröschenschlaf des Fernsehturms soll durch Investoren aus China beendet werden, Foto: paparazzie.de

Neu Zippendorf – Die Deutsche Telekom hat den Fernsehturm an einen chinesischen Investor verkauft. Nach eigenen Angaben plant dieser, den beliebten Aussichtsturm wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Zudem soll die zuvor von der Telekom demontierte Antenne optisch ersetzt werden. Auch die Stadt hatte versucht mit Fördermitteln den Turm zu kaufen und einer neuen Nutzung zuzuführen. Dies scheiterte jedoch an der Kaufsumme und den notwendigen Investitionen. Hinter dem jetzigen Investor steht die Unternehmensgruppe von Jonathan Pang, die bereits den Flughafen in Parchim erworben hatte und entwickeln wollte. Nachdem dieses Vorhaben scheiterte, setzt Pang nun auf das Projekt „Fernsehturm“ in Neu Zippendorf.

Pikant: Unterstützt wird die Investorengruppe wohl von einem E-Autohersteller, der auch in Schwerin ein Autohaus betreibt. Dort wollte das aber niemand bestätigen oder kommentieren. Baudezernent Bernd Nottebaum zeigt sich optimistisch: „Wir sind noch nicht in allen Punkten gemäß der Bauvoranfrage einig, aber im Prinzip begrüßen wir diese Idee für eine wichtige Investition.“ Klärungsbedarf besteht zwar noch in Bezug auf 120 zusätzliche Parkplätze im direkten Umfeld und die mögliche Anbringung von Werbung für eine chinesische E-Automarke am Turm, aber dies gilt es abzustimmen. Das müsse in Bezug auf das Feuerwehrmuseum, der Schule und den Wohnquartieren genau geprüft werden.

Fakt ist jedoch, dass die beeindruckende Fernsicht über Wälder und Seen aus 100 Metern Höhe vielleicht bald wieder den Schwerinerinnen und Schwerinern zugänglich sein wird. Zusätzlich ist ein Restaurant geplant: „Im besten Fall wird es ein asiatisches Spezialitätenrestaurant“, so die Investorengruppe auf Anfrage von SNO. Auch ein Bistro mit To-Go-Angeboten im Erdgeschoss soll entstehen. Im unteren Bereich sind dann auch Veranstaltungen wie private Feiern und Tagungen möglich. Ein besonderes Highlight dürfte die ursprünglich geplante, aber nie realisierte Drehplattform werden.

Diese Dreh-Funktion war bereits in den 1960er Jahren wie beim Berliner Fernsehturm vorgesehen, konnte jedoch aufgrund von Materialschwierigkeiten und Betriebskosten in Schwerin nicht umgesetzt werden. Die Investorengruppe prüft derzeit, ob eine technische Anpassung der Anlage möglich ist, um eine sich langsam drehende Plattform für ein 210-Grad-Panorama zu ermöglichen. Noch im kommenden Monat sollen die Arbeiten am Fernsehturm beginnen, wenn die Stadtvertretung darüber entschieden hat. Die Vorlage dafür soll kurzfristig eingereicht werden.

maxpress