Denkmal als Schule
Umfassende Sanierung bald geschafft

Paulsstadt • Das ZGM lässt die Friedensschule seit September 2023 umfassend sanieren. Dabei werden der historische Charme des denkmalgeschützten Baus und Anforderungen an eine zeitgemäße Schule in Einklang gebracht. Zum Schuljahr 2026/2027 soll das Gebäude wieder startklar sein.
Das Schulgebäude wurde zwischen 1884 und 1885 als Realgymnasium errichtet und diente nach dem Zweiten Weltkrieg als Grundschule. Mit seiner markanten Backsteinfassade und der großen Aula mit neogotischen Elementen zählt es zu den architektonischen Schätzen Schwerins. Doch die Zeit hat Spuren hinterlassen: Der Bau benötigte dringend eine Sanierung, um einen modernen Schulbetrieb zu gewährleisten.
Sanierung mit Fingerspitzengefühl
Der Schwerpunkt der Baumaßnahmen liegt auf der denkmalgerechten Instandsetzung. So werden unter anderem die charakteristische Backsteinfassade restauriert und die historischen Fenster aufgearbeitet. Auch die beeindruckende Aula mit ihrer Tonnendecke und Holzvertäfelung bleibt erhalten. Eine wesentliche Rolle spielen auch bauliche Anpassungen, um brandschutztechnische Vorgaben zu erfüllen. „Insgesamt bleibt die Gebäudestruktur mit nur geringfügigen Grundrissänderungen erhalten. Wir nutzen die gegebenen Flächen bestmöglich aus“, erklärt Grit Janek vom ZGM, die das Projekt federführend betreut.
Mehr Energieeffizienz mit Lüftung und Solarenergie
Gleichzeitig wird das Schulgebäude an aktuelle Standards angepasst. Eine neue Haustechnik steigert in Kombination mit einer besseren Dämmung die Energieeffizienz. Für ein besseres Raumklima sorgt zukünftig eine zentrale Lüftungsanlage. „Die Idee einer Belüftung lag damals beim ursprünglichen Bau buchstäblich schon in der Luft, denn das Gebäude hat viele Kanäle in den Innenwänden, die wir für das Lüftungssystem nutzen können“, erzählt Grit Janek. Auf dem Dach wird eine PV-Anlage installiert. „Dafür nehmen wir 1.700 Solarziegel, sodass die Anlage nicht sichtbar ist. Wir sind stolz, dass es in Schwerin erstmalig erlaubt wurde, auf einem denkmalgeschützten Gebäude Solartechnik einzurichten. Damit haben wir ein Pilotprojekt initiiert, das Nachhaltigkeit mit Denkmalschutz vereint“, so die Architektin.
Raumkonzept für modernes Lernen
Die Friedensschule wird eine dreizügige Grund- schule mit 336 Schülern. Um den Unterricht optimal zu gestalten, wird das vorhandene Raumangebot gezielt angepasst: Neben regulären Klassenzimmern entstehen Teilungsräume für Gruppenarbeiten sowie eine Lehrküche im Untergeschoss. Ein „Grünes Klassenzimmer“ am Südgiebel dient als zusätzlicher Lernort. Ein Aufzug sowie barrierefreie Zugänge verbessern die Erreichbarkeit für alle Schüler und Lehrer. „Das Kellergeschoss wird insgesamt tiefer gelegt. Das ist die einzige größere Umbaumaßnahme im Projekt“, fügt Grit Janek hinzu.
Fördermittel für Schulhof mit mehr Grünanlagen
Zusätzliche Fördermittel wurden beantragt, um den Schulhof zu sanieren. Hier gilt es, das Schwammstadt-Prinzip umzusetzen. „Das heißt mehr Bepflanzung – auch mehr Zierpflaumen, die alten Bäume bleiben erhalten. Wir pflastern nur die Hauptwege, sodass Wasser besser versickern kann. Eine Zisterne fängt es auf, sodass es wiederum für die Bewässerung der Pflanzen genutzt werden kann“, erklärt Grit Janek. Investition in die Zukunft Rund 14 Millionen Euro fließen in die Sanierung der Friedensschule – eines der größten Schulbauprojekte der Stadt. 8,5 Millionen Euro stammen aus Städtebaufördermitteln. „Wir liegen gut im Zeit- und Kostenplan“, bilanziert Grit Janek. ms


