Unternehmen und Läden mit Tradition

Schwerin • Viele Familienbetriebe bestehen seit Jahrzehnten und begeistern noch heute mit ihrer Arbeit. Einige Traditionsunternehmen übergeben an die nächste Generation, bauen ihr Geschäft weiter aus oder schließen nach langer Zeit ihre Türen. So zeigt sich die Stadt in vielseitiger und abwechslungsreicher Form. Eins ist jedoch sicher: Sie alle haben die Geschichte in Schwerin geprägt und tun es bis heute.

Ob Café, Bäckerei, Orthopädietechnik, Tischlerei, Steinmetz oder Schmied – das Handwerk in Schwerin hat eine lange Tradition und wird in vielen Familien weitergeführt. Zu einem der ältesten Handwerksbetriebe der Stadt gehört die Kunstdrechslerei Zettler. Das kleine Fachwerkhaus ist bei vielen Schwerinern für seine handgedrechselten Werke bekannt. Auch die familiengeführte Fleischerei Lange überzeugt seit vielen Jahren.

Doch im Laufe der Zeit wandelte sich die Stadt mit ihren Betrieben. Wo einst das gemütliche Café am Markt und das nebenstehende Tanzcafé Resi ihren Platz hatten, befinden sich heute der Start der Petermännchenrundfahrt und ein leerstehendes Gebäude. Nicht alle Unternehmen konnten einen Nachfolger finden oder in der Landeshauptstadt bleiben. Erzählungen nach soll es beispielsweise um die 50 Bäckereien in der Stadt gegeben haben, von denen drei alte geblieben sind. Stempel Helm ist zwar noch in der Goethestraße zu finden, betreibt sein Geschäft aber in Lübeck. Das Kamin- und Parkettstudio wiederum begeistert seit 1908 mit seinen Produkten und bereitet sich nun auf den Ruhestand vor. Alles ist im Wandel – Traditionen werden bewahrt und Neues wird geschaffen.

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Meister für Schuhe

Einlagen und moderne Technik mit OrSchuhTec

Schelfstadt • Am 1. Januar 1927 wurde das Familienunternehmen in der Schelfstadt gegründet. Damals noch unter dem Namen „Orthopädieschuhtechnik Hoffmann“ zu finden, lag der Schwerpunkt auf dem Bau und der Reparatur von Schuhen. Mit der Übernahme des Geschäfts durch den Sohn, Horst Hoffmann, kamen zusätzliche Bereiche hinzu – die Anfertigung orthopädischer Einlagen und Zurichtungen, der Umbau von Schuhen. Als der Inhaber verstarb, übernahm seine Tochter, Iris Schindler, die Aufgaben. Neue Produkte wie Kompressionsstrümpfe, Bandagen und Bequemschuhe erweiterten das Sortiment. 1999 zog das Geschäft in der gleichen Straße in größere Räumlichkeiten. Seitdem ist das Unternehmen in der Landreiterstraße 11 ansässig. Zum 1. Januar 2023 wurde der Familienbetrieb dem mitarbeitenden Orthopädieschuhmacher Björn Harke (Foto) übergeben. Dieser hat neben einem Facelift und einem neuen Namen digitale Umstrukturierungen mitgebracht. Auch eine Lehre zum Orthopädieschuhmacher bietet der Betrieb in der Schelfstadt an. Aktuell sind eine Auszubildende und eine Mitarbeiterin beschäftigt.

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Backen macht Schule

Bäckerei Berner begeistert mit Köstlichkeiten und Backkursen

Werdervorstadt • Frischer Kuchen, knuspriges Brot und leckeres Gebäck – in der Bäckerei von Michael Berner (Foto, r.) gibt es alles, was das Herz begehrt. Bevor das Familienunternehmen in die Ferdinand-Schultz-Straße zog, hatte Großvater Otto Berner 1932 in der Apothekerstraße den ersten Betrieb eröffnet. 1991 übernahm Michael Berner die Bäckerei von seinem Vater und gründete später in der Werdervorstadt den neuen Hauptsitz. Zusammen mit seinem Sohn, seiner Frau und drei weiteren Mitarbeitern wird hier nun täglich frisch gebacken und eine große Auswahl leckerer Köstlichkeiten hinter dem Tresen aufgetischt. In ungefähr fünf Jahren soll Sohn Elias Berner (l.) das Geschäft übernehmen. Noch ist der junge Bäcker in der Lehre, doch seine Leidenschaft lebt er schon jetzt voll aus: Seit einem Jahr leitet er die Backschule „Berner´s Backakademie“ in der Hermannstraße 17. Ob im Brot & Wein-Kurs, bei Kindergeburtstagen oder weiteren Veranstaltungen – hier können sich Backfreunde austoben und selbst leckere Spezialitäten herstellen. Um die Rezepte und Backwaren in den Regalen auch in Zukunft zu erweitern, bereist Elias Berner viele Länder – wie zuletzt Dänemark.

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Handwerk mit Herz

Sanitätshaus Hofmann steht für Qualität und Innovation

Altstadt • Das traditionsreiche Schweriner Unternehmen mit Ulrike Hofmann (Foto, l.) und Geschäftsführer Sven Rohde (r.) blickt auf 132 Jahre Geschichte zurück. 1893 von Georg Hofmann gegründet, hat es sich als führender Anbieter in Orthopädie- und Rehatechnik entwickelt. Damit ist es ein wichtiger Teil der regionalen Gesundheitsversorgung. Aus einer kleinen Werkstatt wurde ein moderner Dienstleister mit innovativen Lösungen für Menschen mit Einschränkungen. Die Produktpalette umfasst maßgefertigte Prothesen, Orthesen, orthopädische Schuhe sowie Reha-Hilfen wie Rollstühle und Pflegebetten. Die Individuelle Betreuung steht dabei stets im Mittelpunkt: Das erfahrene Team arbeitet eng mit Ärzten und Kliniken zusammen. Das Sanitätshaus Hofmann setzt auf digitale Fertigung für höhere Präzision und Qualität. Schulung und Weiterbildung sind essenziell, um immer auf dem neuesten Stand zu bleiben. Neben Produktentwicklung engagiert sich das Unternehmen für Aufklärung und Beratung. Mit Fokus auf Qualität, Innovation und Kundenzufriedenheit genießt es einen exzellenten Ruf und ist Ort der Unterstützung.

Steine der Erinnerung

Handgefertigte Meisterwerke von Uwe Lange

Görries • Von schlicht bis kunstvoll verzierte Grabsteine – die Steinbildhauerei Uwe Lange zeichnet sich seit 1951 durch ihr breites Angebot aus. Nachdem Uwe Lange (Foto, r.) das Unternehmen in der Wallstraße 2003 von seinem Vater Dietmar Lange übernommen hatte, baute er 2010 in der Rogahner Straße 2 eine neue Verkaufsausstellung aus. Im Juli 2023 übergab der Steinbildhauer die Betriebsleitung an seinen Sohn Robert Lange (l.). Hier setzt der Familienbetrieb seinen Schwerpunkt auf individuell gestaltete Grabsteine. Mit vertieft gehauenen oder aufgesetzten Schriften und handgefertigten Ornamenten zeigt sich die Vielfalt der Grabgestaltung. Nicht ohne Grund wird die Steinbildhauerei von vielen als eine der größten Ausstellungen Norddeutschlands bezeichnet. Einmalig sind die Ornamente aus frostsicherer Keramik in Verbindung mit Edelstahl. Bestattungsgärten bieten eine besondere Art der Grabstelle und runden das Angebot ab. Auch in Zukunft möchte die Steinbildhauerei viele Grabmäler entwickeln und die Ideen zusammen mit ihren Kunden umsetzen.

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Schmiede und mehr

Seit 1902 gibt es Metallbau Drefers in Schwerin

Wüstmark • Die Arbeiten von Schmiedemeister Gerhard Drefers (Foto) sind in Schwerin an einigen Stellen zu sehen: Teile der Brücke am Lobedanzgang oder die Treppengeländer in den Schweriner Höfen stammen aus seiner Werkstatt in Wüstmark. Während sein Urgroßvater noch die Hufeisen für die Pferde des Großherzogs gefertigt hat, ist das heutige Unternehmen breit aufgestellt und das Angebot reicht weit über die typischen Leistungen des Metallbaus, wie die Fertigung von Zäunen, Toren, Geländern und Balkonanlagen, hinaus. 2003 übernahm Meister Drefers das Unternehmen Propan-Dahl und bietet seitdem die Befüllung und den Verkauf von Propangasflaschen an. „Wir sind im Umkreis von 100 Kilometern die einzigen, die die Flaschen befüllen, ohne sie zu tauschen“, beschreibt Gerhard Drefers die Besonderheit seiner Firma. Zu seinen Kunden zählen neben Campingfreunden auch Döner- und Asia-Imbiss-Betreiber der Stadt. Besonders stolz ist der Meister auf den Nachwuchs im Unternehmen. Sein Mitarbeiter Justin Schoof hat nach der Ausbildung bei Drefers den Meisterabschluss in der Tasche und Ambitionen, die Tradition weiterzuführen.

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Hightech und Hobel

A.Kuhlmann mit CNC-Technik und Handwerkstradition

Lankow • Damals in kleiner Werkstatt, heute auf einer Fläche von 18.000 Quadratmetern, schafft das Team von A.Kuhlmann maßgefertigte Möbel für Hotels, Schulen, öffentliche Einrichtungen und private Wohnräume. Beeindruckend ist die Entwicklung der technischen Ausstattung: „Wir arbeiten mit sieben hochmodernen CNC-Bearbeitungszentren. So können wir präzise und effizient fertigen, während das traditionelle Handwerk mit Technologie ergänzt wird“, sagt Tischlermeister Andreas Kuhlmann (Foto). Dabei bleibt das Unternehmen seinen Werten treu: Qualität, Beständigkeit und nachhaltige Fertigung. Viele Möbel, die vor Jahrzehnten gefertigt wurden, sind auch heute noch in Gebrauch. „Wir sind sehr stolz drauf, dass wir eine der modernsten Tischlereien Norddeutschlands sind.“ Dafür hat die Tischlerei lange gekämpft. Gegründet im Jahr 1913, hat das Unternehmen viele gesellschaftspolitische Herausforderungen gemeistert. Doch die Schweriner Tischlerei ist längst nicht mehr nur regional aktiv, auch zahlreiche internationale Projekte wurden bereits umgesetzt. Trotz des Wachstums ist die Tischlerei ein echter Familienbetrieb mit vielen Ideen geblieben.