Das Herz als Herzenssache

Rund 15.000 Echokardiografien hat Vladyslav Kavalerchyk schon durchgeführt

Rund 15.000 Echokardiografien hat Vladyslav Kavalerchyk schon durchgeführt. Zwei Drittel davon haben das Herz zweidimensional abgebildet, ein Drittel bereits in 3D. Diese Methode gibt es seit etwa 1974 und sie wurde seither immer weiter verfeinert
Vladyslav Kavalerchyk zeigt die dreidimensionale Darstellung des Herzens, Foto: maxpress

Lankow • Rund 15.000 Echokardiografien hat Vladyslav Kavalerchyk schon durchgeführt. Zwei Drittel davon haben das Herz zweidimensional abgebildet, ein Drittel bereits in 3D. Diese Methode gibt es seit etwa 1974 und sie wurde seither immer weiter verfeinert. Nicht nur, dass die Ergebnisse einer dreidimensionalen Untersuchung aufschlussreicher sind – der erfahrene Kardiologe bietet diese Methode ambulant an: Das bedeutet eine enorme Erleichterung für den Patienten.

„Die Patienten bekommen keine Sedierung wie in der Klinik, sondern lediglich eine umfassende Betäubung im Rachenraum, um die Sonde einführen zu können“, erläutert Vladyslav Kavalerchyk. „Dadurch haben sie einen kürzeren Aufenthalt bei uns, benötigen keine Begleitung nach Hause und können auch nach etwa eineinhalb Stunden wieder essen und trinken.“ Wer generell die Untersuchung fürchtet, weil er den Gedanken daran, einen Schlauch schlucken zu müssen, befremdlich findet, den kann der Doktor ebenso beruhigen: „Unsere Patienten liegen ruhig mit geschlossenen Augen da und wir haben durch unser Handling binnen einer Sekunde den Zugang zur Speiseröhre hergestellt – ohne, dass der Patient schlucken muss. Überhaupt benötigen wir im Regelfall nur rund drei Minuten für eine umfassende Untersuchung des Herzens.“

Rund drei Minuten

Davon profitieren zahlreiche Patienten mit unterschiedlichen Diagnosen – bei einem Herzklappenfehler oder bei Herzinsuffizienz, also wenn die Pumpleistung eingeschränkt ist. „Es gibt zahlreiche Krankheitsbilder, die wir uns durch die dreidimensionale Darstellung genauer ansehen und bewerten können“, so der 48-jährige Kardiologe. „Oft geht es auch darum, eine erste Diagnose zu bestätigen oder gar zu widerlegen. Beide Möglichkeiten – 2D- und 3D-Echo sind enorm wichtig, um Beschwerden richtig auf den Grund zu gehen und auf Basis eines eindeutigen Befunds die bevorstehende Therapie festzulegen.“ Die dreidimensionale Aufnahme zeigt nicht nur eine Ebene der Herzstruktur, sondern mehrere in einem Bild. Die Beschaffenheit des Herzens lässt sich genau erkennen. Fehlbildungen, Ursachen für Pathologie oder Tumore werden konkreter sichtbar. Und auch die Grade von Verkalkungen, die Aortenklappenstenose, lässt sich genauer bestimmen. „Gehen wir bei einer zweidimensionalen Aufnahme zum Beispiel von einem zu großen Ausflusstrakt im Herzen aus, überschätzen wir den Schweregrad der Aortenklappenstenose. Umgekehrt könnte eine hochgradige Stenose diagnostiziert werden, weil wir von einem zu kleinen Ausflusstrakt ausgehen

Dabei hilft eine Software, die im Anschluss an die Untersuchung alle Aufnahmen für die Begutachtung aufarbeitet. Die Auswertung selbst übernimmt selbstverständlich der Arzt. Das umfassende 3D-Bild oder auch Video liefert bei OP-Indikationen den Kardio-Chirurgen dann Einblicke, die sie sonst oft erst bei einer Operation gewinnen können. Sollte diese notwendig sein, kann der Chirurg so also schon vor dem Eingriff sehen, was ihn konkret erwartet – das Risiko plötzlicher Erkenntnisse mit akutem Handlungsbedarf wird minimiert.

Untersuchungen unter Belastung

Der Herzspezialist nimmt sich viel Zeit für seine Patienten und bietet neben der hochqualifizierten Echokardiographie in den top sanierten Praxisräumen auch eine kardiologische Bandbreite an üblichen fachspezifischen Untersuchungen, wie Belastungs-EKG, Schrittmacher- und Eventrekorderabfragen, EKG-, Langzeit- EKG und Langzeit-Blutdruckkontrollen. Die konkrete Ursachenforschung ist für den Kardiologen auch im übertragenen Sinn eine Herzensangelegenheit. „Ich habe kein festes Zeitfenster für einen Patienten“, sagt er deshalb. „Wenn es länger dauert, dann ist es so. Ich behandle jeden Patienten wie einen Angehörigen und schaue mir alles mit höchster Sorgfalt an. Auch bei der Beratung für eine bevorstehende Therapie oder einen chirurgischen Eingriff frage ich mich: Was, wenn es um meinen Vater, meine Tochter oder meinen Bruder gehen würde?“

Vorbeugen und selbst Einfluss nehmen Vladyslav Kavalerchyk und sein Praxisteam legen deshalb großen Wert auf umfassende Information, schon vom Wartezimmer an. Statt bunter Magazine zum Lesen oder einem unterhaltsamen Film gibt es hier kurzweilige Videos zu Gesundheitsthemen. „Wir möchten, dass die Menschen, die zu uns kommen, sich und ihren Körper ganzheitlich betrachten. Es gibt selbstverständlich Zusammenhänge zwischen gesunder Ernährung, Bewegung und Beschwerden beziehungsweise Genesungsprozessen“, so der Facharzt. „Es ist gut, wenn sich die Patienten selbst damit befassen und erkennen, dass sie auf vieles selber Einfluss nehmen können.“

mxpress/jpl

Vladyslav Kavalerchyk, Kardiologe und Internist

Ich behandele jeden meiner Patienten mit so viel Sorgfalt, als sei er mein Angehöriger. Ich frage mich immer: Was würde ich meinem Vater, meiner Tochter oder meinem Bruder raten?