Nachhaltig in die Zukunft
Klimaneutralität, Kreislaufwirtschaft und erneuerbare Energien
Klimaneutralität, Kreislaufwirtschaft und erneuerbare Energien sind beim ZGM nicht nur Schlagworte, sondern Leitlinien. Stephan Liedtke arbeitet daran, sie intern zu verankern und bei Bauprojekten so zu installieren, dass sie von vornherein mitgedacht werden.
Schwerin • Der 36-Jährige ist im Juli an den Start gegangen. Noch immer ist er dabei, sich mit der DNA des ZGM vertraut zu machen. „Ich bin bei vielen Besprechungen dabei, schaue, wie hier alles gehandelt wird und stelle einfach viele, viele Fragen“, umreißt er sein Tun. Es geht einfach darum, wie sich Projekte und Prozesse im Bau und Gebäudemanagement nachhaltiger gestalten lassen. „Beispielsweise schauen wir, wo und wie sich PV-Anlagen installieren lassen, wie sich Baustoffe wiederverwenden lassen oder überhaupt mehr nachhaltige Baumaterialien ins Spiel kommen. Wie wir Verbindungen ohne Chemikalien hinbekommen, die Be- und Entlüftung bei Gebäuden mit weniger Technik bewerkstelligen oder wann wir modulare Bauweisen dem klassischen Massivbau bevorzugen“, liefert er einige Beispiele. „Mit rein spielt natürlich auch immer die Frage, wie wir das umgesetzt bekommen.
Aber Fakt ist, dass viele neue Ansätze mittlerweile gar nicht mehr viel teurer als die konventionelle Art und Weise sind. Daher bekommen Themen wie Grauwasserrückführung, Facilitymanagement oder Lebenszyklus-Kosten auch immer mehr Raum in den Diskussionen. „Es ist auch im Hinblick auf Qualitätsstandards und Fördermittel wichtig, diese Überlegungen von Anfang an mit einzubeziehen“, betont er.
Gemeinsam mit Studenten der Fachhochschule des Mittelstands (FHM), Campus Schwerin, ein Vermietungskonzept zur Unterbringung von Auszubildenden aufdie Beine zu stellen, beschäftigt ihn der- zeit ebenso. Dem Ur-Schweriner zugute kommen dabei seine eigenen Studienab- schlüsse – der Bachelor in Architektur und ein Master im Facility- und Gebäudema- nagement. Ganz wichtig ist ihm Teamgeist: „Ich bin kein Einzelkämpfer, möchte in einer Gemeinschaft arbeiten, die Lust hat, Dinge zu bewegen. In einem Change-Management- Prozess ist das Engagement eines jeden wertvoll“, so Stephan Liedtke. Um dieses Denken intern weiter anzuschieben, hat er zusammen mit seinen Kollegen ein neues Format ins Leben gerufen – das Nachhaltigkeitscafé. „So haben wir die Gelegenheit, in gemütlicher Atmosphäre zu diskutieren und nicht am Schreibtisch, zwischen zwei Terminen oder überhaupt in der Dynamik des Alltags“, ist er überzeugt. Nachhaltigkeit langfristig in den Prozessen und im Denken zu verankern, kostet viel Zeit und Energie. „Das eine oder andere dicke Brett muss ich bohren, aber es macht wirklich Spaß. Zumal mit der Klima und Bau Allianz bereits Zusammenschlüsse aus wichtigen Playern in der Stadt bestehen, die Nachhaltigkeit per se auf der Agenda haben.“ Nichtsdestotrotz braucht es für Pionierarbeit viel Energie. Und die tankt er beim Ju-Jutsu und Reisen in andere Kulturen. Außerdem widmet er sich als Gesundheitstrainer der Prävention und Rehabilitation seiner Klienten. „Auch hier geht es viel darum, für Themen zu sensibilisieren“, resümiert er. ms