Schutz vor Boden und Wasser
Eine unterirdische Dichtwand für Umwelt- und Gewässerschutz
Am Standort des ersten Gaswerks der Landeshauptstadt Schwerin in der Wismarschen Straße 194 haben die Sanierungsarbeiten zum Grundwasserschutz begonnen.
Schwerin • In Kürze wird eine unterirdische Dichtwand errichtet, die den Grundwasserabstrom abschirmt. Fast zeitgleich dazu erfolgt die Errichtung von zwei Förderbrunnen und einer Grundwasser-Reinigungsanlage, um belastetes Grundwasser zu filtern und es dann über zwei Schluckbrunnen gereinigt in den unterirdischen Kreislauf zurückzuführen. Die von den Stadtwerken Schwerin beauftragten Maßnahmen dienen dem langfristigen Umwelt- und Gewässerschutz und erfolgen in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden. Der bodenschonende Bau der Dichtwand ist in zwei Abschnitte aufgeteilt. Momentan finden die ersten Bohrungen zum Zertrümmern von Altfundamenten und Verfüllen der entstandenen Bohrlöcher mit Kies statt. Sie reichen bis etwa acht Meter in die Tiefe. Anschließend folgen die zweiten Bohrungen bis in eine Tiefe von etwa 19 Metern. Zeitgleich mit diesen Bohrungen wird Bentonit eingebracht und mit dem bereits verfüllten Kies vermischt. Ausgehärtet bilden die errichteten Säulen dann die Dichtwand. Mit ihrer Fläche von mehr als 3.000 Quadratmetern wird sie die Schadstoffquellen dauerhaft vom Grundwasserstrom abschirmen. Durch den Betrieb des Gaswerks von 1855 bis 1980 sind Boden und Grundwasser mit Schadstoffen belastet. Um diese Altlasten nicht nur zurückzuhalten, sondern auch zu mindern, wird fast zeitgleich mit der Dichtwand eine hochmoderne sogenannte „Pump-&-Treat-Anlage“ installiert. Über zwei rund 16 Meter tiefe Brunnen fördert sie das belastete Grundwasser und führt es gereinigt zurück in den ursprünglichen Kreislauf. Im Zusammenspiel mit einer langfristigen Monitoringmaßnahme werden so die Schadstoffbelastungen deutlich reduziert. Der Erfolg der Maßnahme wird über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren kontrolliert. „Mit diesem Projekt zeigen wir, wie historische Altlasten mit modernen technischen und umweltschonenden Verfahren beseitigt werden können“, erläutert Dr. Josef Wolf (Foto, l.), Vorsitzender der Stadtwerke- Geschäftsführung. Julia Panke