Beginn mit Vielfalt beim AWO Kitafachtag
Wir machen uns fit für die Herausforderungen in der Kindertagesbetreuung
Golchen • 120 pädagogische Fachkräfte, Auszubildende und Bundesfreiwilligendienstleistende aus allen sechs AWO-Kitas trafen sich auf dem beschaulichen Golchener Hof zu Fortbildung, zum Austausch und zur Motivation.
„Ganz wichtig ist uns, Impulse und Anregungen für die tägliche praktische Arbeit zu geben und die Motivation und Freude sowie das Selbstvertrauen zu stärken“, sagt Kita-Bereichsleiterin Simone Mühlbauer. „Deshalb haben wir gemeinsam mit unseren Kollegen die Inhalte der sechs Workshops für den Fachtag ausgewählt“, ergänzt sie. Vor den aktiven Gesprächsrunden erlebten die Teilnehmer Impulsvorträge von Dr. Gabriele Haug-Schnabel und Diplompsychologe Jörg Klingohr.
In dem Vortrag der Verhaltensbiologin ging es um die einfühlsame Begleitung der Kinder und um die große Bedeutsamkeit von kultureller Vielfalt und Diversität in der frühen Kindheit. Jörg Klingohr sprach in seinem Beitrag über den Zusammenhang zwischen Berufsidentität und ihre Bedeutung für die Erziehergesundheit. Der Diplompsychologe beschrieb unter anderem den Zusammenhang zwischen Liebe und Arbeit sowie die Bedeutung der Wertschätzung untereinander.
maxpress/Steffen Holz
Zuhören und aktiv sein
Golchen • „Jedes Kind sollte seinen Denk- und Arbeitsplatz selbst wählen und entscheiden können, wann, wo und mit wem es Neues entdecken möchte“, so der Tenor des Impulsreferates von Verhaltensbiologin Dr. Gabriele Haug-Schnabel (Foto unten).
Am Beispiel der unterschiedlichen Hautfarben der Kinder in der Kita beschrieb sie, wie die Vielfalt, die Herkunft und die kulturellen Wurzeln der Kinder bei der frühen Bildung in den Einrichtungen eine Rolle spielen können. Sie räumte ein, dass dies zwar eine Herausforderung, aber eine mit vielen Chancen sei.
In ihrem anschließenden Workshop ging es um die Werte und die professionelle Haltung der Fachkräfte im Kita-Alltag sowie um die Bandbreite der kindlichen Entwicklung. Einer ihrer Leitsätze lautete deshalb: „Alle Kinder sind gleichwertig, aber nicht gleichartig.“ Interessiert verfolgten sowohl die erfahrenen Kita-Fachkräfte als auch die Auszubildenden und Freiwilligendienstleistenden die Ausführungen der Fachfrau. Immer wieder untermauerte sie ihr theoretisches Wissen mit vielen Beispielen aus der Praxis und beantwortete auch im individuellen Austausch zahlreiche Fragen mit Fallbeispielen aus der täglichen Arbeit der pädagogischen Fachkräfte.
Stimme und Körper-wie Fachkräfte im Beruf gesünder agieren
Yoga-Übungen können den Kita-Alltag erleichtern
Golchen • Wenn Kinder morgens in der Kita eintreffen, sind sie manchmal noch müde.
Wie die Mädchen und Jungen dann in Schwung kommen, demonstrierte Kinderyogalehrerin Petra Proßowski im Workshop „Gesunde Kinder – gesunde Pädagogen.“ Die Expertin hatte Übungen im Gepäck, die Kinder und Erwachsene gleichzeitig ausführen und dabei Spaß haben können. Auch der Gesang und der Rhythmus durften dabei nicht fehlen. Um den Körper ging es auch im Workshop von Physiotherapeutin Lionelle Pejas. Sie lieferte Tipps und Tricks für die richtige Haltung, Kräftigung und Stärkung des Rückens im Alltag. Sie zeigte, wie man rückenschonender hebt, sitzt und sich bewegt.
„Wie funktioniert die Stimme, wie halte ich sie gesund und wie kann ich damit arbeiten, um bestimmte Wirkungen zu erzeugen?“, war Thema des Workshops von Logopädin Jacqueline Techen (Foto unten). In mehreren praktischen Übungen demonstrierte die Sprecherzieherin den Zusammenhang zwischen Atmung, Körperhaltung und Phonation, also dem Klang der Stimme. Weitere interessante Workshops beschäftigten sich mit dem großen Thema „Digitale Bildung in der Frühpädagogik“ und der Herausforderung der offenen Arbeit in Kitas.
maxpress/sho