Stadtteile der Vielfalt

Das ehemalige Vorzeigeprojekt für den Wohnungsbau der DDR entwickelt sich gut

28.000 Menschen aus bis zu 80 Nationen wohnen auf dem Großen Dreesch, in Neu Zippendorf und im Mueßer Holz. Diese Stadtteile sind stärker im Wandel als andere in Schwerin.
Blick aus der Vogelperspektive auf einen Teil des Wohngebietes, Foto: paparazzie.de

Schwerin • Einige erinnern sich bestimmt noch: Ein Spaziergang entlang der breiten Baustraße, gesäumt von Kränen, Baggern und Lastern, führte in den 1970er-Jahren zum damals noch alleinstehenden Fernsehturm mit Aussichtsplattform und Panorama-Café.

Das ursprünglich als Vorzeigeprojekt für den Wohnungsbau der DDR konzipierte Gebiet „Großer Dreesch“ deckte den großen Wohnraumbedarf der rasant wachsenden Stadt ab. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich der Große Dreesch jedoch stark verändert und ist heute, aufgeteilt in Großer Dreesch, Neu Zippendorf und Mueßer Holz, wieder ein buntes Stadtgebiet mit einer lebendigen Mischung von Kulturen und Menschen aus bis zu 80 verschiedenen Nationen.

Die Stadtteile mit ihren insgesamt knapp 28.000 Einwohnern sind zu einem Spiegel der Vielfalt geworden. Schulen, Kindergärten, Einkaufszentren, öffentlicher Nahverkehr und zahlreiche Freizeitmöglichkeiten gehören heute saniert oder neu gebaut zur gut ausgebauten Infrastruktur. Auch die gute Nachbarschaft ist erwähnenswert.

Zwar galten die Stadtteile nach der Wende zunächst noch als sozialer Brennpunkt, doch das relativiert sich Jahr für Jahr. Heute ziehen junge Familien wieder gerne hierher. So ist das Mueßer Holz am Ende der Stadt, trotz vieler sozialer Unterstützungsprojekte, sogar der jüngste Stadtteil Schwerins.

maxpress/hh

Daria Rassau, Mieterin auf dem Dreesch

Der Stadtteil ist ideal für junge Leute: Günstige Mieten, schöne Wohnungen, top Verkehrsanbindungen, Einkaufsmöglichkeiten und eine Schwimmhalle in der Nähe. Die Runde um den Faulen See ist super zum Laufen und mit meinen Nachbarn komme ich gut aus

Markus Lüdtke, Mitarbeiter Patchwork Center

Im Patchwork Center wird Vielfalt gelebt, weil jeder willkommen ist und jeder mitmachen darf! So ist in den letzten Jahren eine Gemeinschaft entstanden, die verschiedene Generationen und Kulturen vereint.

Hanne Luhdo, Vorsitzende „Die Platte lebt“ e.V.

Die Platte ist längst nicht mehr grau, sondern bunt, wie unser PlattenPark im Mueßer Holz beweist. Er wurde gerade auf der Landeskulturkonferenz von M-V ausgezeichnet, weil seine Macher kreativ und ausdauernd sind.