Aktionstag „Nein zu Gewalt gegen Frauen und Kinder“
Netzwerk bietet Betroffenen Beratung und Ausweg
Schwerin • Heute findet der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen statt. Die Landeshauptstadt Schwerin nimmt diesen Tag zum Anlass, mit einer Reihe von Aktionen auf die drängende Problematik häuslicher und partnerschaftlicher Gewalt aufmerksam zu machen.
Die Veranstaltung unter dem Motto „Nein zu Gewalt an Frauen und Kindern“ beginnt am 25. November um 14.30 Uhr mit einer bewegenden Lichteraktion vor dem Rathaus. Diese symbolische Geste dient der Erinnerung an die Opfer und der Unterstützung von Betroffenen. Anschließend werden die drei Flaggen mit der Aufschrift „Stopp – für ein Leben ohne Gewalt“ gehisst.
„Jede und jeder Betroffene verdient ein gewaltfreies Leben. Deshalb ist es uns eine Herzensangelegenheit, alle Formen der Gewalt zu ächten und ein unmissverständliches Stopp-Signal zu setzen“, betont Dorin Lucht, Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt Schwerin.
Neben Vertreterinnen und Vertretern der Stadt, darunter Sozialdezernentin Martina Trauth und Mitglieder der Stadtvertretung sowie des Landtags Mecklenburg-Vorpommern, wird auch das Hilfe- und Beratungsnetzwerks Schwerin vor Ort sein. Im Rahmen der Aktion ist ein Austausch mit Frauen geplant, die die Angebote der Einrichtung „Frauen in Not“ nutzen.
Seit vielen Jahren organisiert die Stadt Aktionen und Veranstaltungen, um das Bewusstsein für das Thema zu stärken. Im vergangenen Jahr fanden 51 Frauen und Kinder Schutz im Frauenhaus Schwerin, während 431 Personen ambulante Hilfen in Anspruch nahmen. Trotz leicht rückläufiger Zahlen bleiben die Herausforderungen groß: Längere Aufenthaltszeiten aufgrund von Wohnraummangel sowie ungeklärte Aufenthaltsstatus verschärfen die Situation vieler Betroffener.
Parallel zur Hauptveranstaltung bieten verschiedene Einrichtungen in Schwerin kreative Mitmachprojekte an. So hat das lokale Hilfenetz eine Kampagne unter dem Titel „Red Flags Bingo“ gestartet. Die Karten, die auf Warnsignale in Beziehungen aufmerksam machen, liegen in Bars und Clubs der Stadt aus.
Ein weiteres Highlight der Landesweiten Aktionswoche ist die Opferschutztagung der Landesregierung am 27. November 2024 in Güstrow, die sich unter dem Motto „Der Feind in meiner Tasche – Herausforderungen im Umgang mit Cyberstalking“ den Gefahren digitaler Gewalt widmet.
Ebenfalls am 27. November um 19.30 Uhr präsentiert Jessy James La Fleur in der Stadtbibliothek Schwerin ihr Bühnenprogramm „Aufbruch ist weiblich“. Tickets sind im Vorverkauf für 10 Euro erhältlich. Diese Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit den Soroptimisten Schwerin, einer Organisation berufstätiger Frauen mit gesellschaftspolitischem Engagement, organisiert.
Hintergrund:
Der 25. November ist ein internationaler Gedenktag, der an die Ermordung der Schwestern Mirabal im Jahr 1960 in der Dominikanischen Republik erinnert. Ihr Engagement gegen die Diktatur und ihre Ermordung sind ein Symbol für den Widerstand gegen jegliche Gewalt.
Hilfe und Unterstützung in Schwerin: Frauen, die von häuslicher oder sexualisierter Gewalt betroffen sind, können sich vertrauensvoll an folgende Anlaufstellen wenden:
Frauen in Not: (0385) 555 73 56, frauenhaus@awo-schwerin.de
Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt und Stalking: (0385) 521 905 41, interventionsstelle@awo-schwerin.de
Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt: (0385) 555 73 52, bgsg@awo-schwerin.de
Weitere Informationen und Angebote finden Sie auch auf der Website des Landesfrauenrats MV unter www.landesfrauenrat-mv.de.
Pressestelle LHS