In der Werdervorstadt sollen Spielplätze gebaut werden
Spielplatzkonzeption legt Weiterentwicklung der kommunalen Angebote fest
Schwerin • Solide und für unterschiedliche Altersgruppen geeignet, spielerisch herausfordernd und innovativ, inklusiv, sicher und barrierearm, wohnortnah, aber nicht zu laut, Freiraum für kreatives Spiel bietend und natürlich auch Aufenthaltsqualität für Begleitpersonen – die Wünsche und Anforderungen an Spielplätze in Schwerin sind vielfältig und verändern sich stetig.
„Besondere Freude bereitet mir die Vorbereitung von Spielplatzprojekten zusammen mit den Kindern und Jugendlichen. Dabei entstehen tolle Ideen und es ist sichergestellt, dass wir Spielplätze bauen, die gern und viel genutzt werden“, so die verantwortliche Spielplatzplanerin der die Stadtwirtschaftlichen Dienstleistungen Katarina Dominka.
213.000 m² kommunale Spielflächen gibt es in der Landeshauptstadt insgesamt. 97 öffentliche Spielplätze sind kommunal und werden durch die Stadtwirtschaftlichen Dienstleistungen Schwerin (SDS) bewirtschaftet. Dazu kommen 103 Spielplätze in der Obhut von Wohnungsträgern. Auch Spielflächen auf sechs städtischen Schulhöfen sind inzwischen öffentlich zugänglich.
Die Sicherung, Ausgestaltung und Weiterentwicklung des städtischen Spielplatzangebotes wurde zuletzt 2019 durch die Stadtvertretung in einer Spielplatzkonzeption festgelegt. Für die Überarbeitung und Fortschreibung der Spielplatzkonzeption bis 2029 begann am Dienstagabend im Hauptausschuss der Stadtvertretung die Gremienberatung. Es ist ein umfangreiches Beteiligungsverfahren vorgesehen – neben den Ausschüssen sind alle 17 Ortsbeiräte sowie der Behindertenbeirat, der Seniorenbeirat und der Kinder- und Jugendbeirat gefragt.
„Schwerin plant Spielplätze sehr gern gemeinsam mit Kindern und Eltern. Deshalb legen wir auch großen Wert auf eine breite bürgerschaftliche Beteiligung bei diesem Handlungskonzept für städtische Spiel- und Bolzplätze, Freizeitsportanlagen, generationsübergreifende Sport- und Spielanlagen und inklusive Betätigungsangebote,“ betont Oberbürgermeister Rico Badenschier.
Seit 2019 wurden in der Landeshauptstadt 20 kleine und große Spielplatzprojekte umgesetzt, in diesem Jahr z.B. der barrierefreie Spielplatz im Generationenpark Lankow. Herausforderungen gab es dabei durchaus – eingeschränkte Beteiligungsmöglichkeiten der Öffentlichkeit während der Corona-Zeit gehörten ebenso dazu wie um Teil drastisch gestiegene Baupreise oder Lieferzeiten für Spielgeräte und Ausstattungsgegenstände.
„In den vergangenen Jahren haben sich Stadtteile und ihre Bewohnerschaft verändert. Deshalb müssen wir unsere bisherigen Prioritäten überprüfen und anpassen,“ erklärt Ilka Wilczek. Dazu gehören Vorschläge für den Neubau von Spielplätzen in Stadtteilen mit stetig wachsender Bevölkerung und hohem Kinderanteil wie in der Werdervorstadt. Andere Spielplätze sind aufgrund ihres Alters stark sanierungsbedürftig, zum Beispiel in den Ortsteilen Friedrichsthal-Ost oder der Gartenstadt. Auch thematisch gibt es neue Ideen: So wollen die Spielplatzplanerinnen Kindern die „essbare Stadt“ näherbringen. Dahinter steckt der Gedanke, Spiel- und Freizeitanlagen in eine Bepflanzung einzubetten, die zum Lernen anregt, neue Erlebnisse schafft und auch gut schmeckt.
Grundlage der Spielplatzkonzeption ist eine umfassende Bestandserfassung. Hierbei werden alle öffentlichen Spielplätze Schwerins, auch die der Wohnungsträger, hinsichtlich Lage, Größe, Ausstattung und Zustand dokumentiert und beurteilt. Außerdem fließen die Bevölkerungsentwicklung und eine Einschätzung der Gesamtsituation des Stadtteils in die Beurteilung ein. „Wir greifen aber natürlich auch Hinweise der Eltern oder der Ortsbeiräte auf, die direkt an uns gerichtet wurden“, sagt die verantwortliche Planerin Katarina Dominka. Daraus werden stadtteilbezogenen Handlungs- und Finanzierungsbedarfe abgeleitet.
Pressestelle LHS