Naturnah mit allen Sinnen
Großes Außengelände macht es möglich
Weststadt • Die Kita „Gänseblümchen“ hat im Juni 2023 ihr neues Gebäude bezogen. Schon im Eingangsbereich zeigen die Fotos der Pädagogischen Fachkräfte auf Baumscheiben: Hier werden viele natürliche Materialien eingesetzt. Ein großes Außengelände macht dies möglich, aber auch drinnen lockt der Natur- und Technikraum.
Hier bastelt Olli gerade an einem Herbstgesteck und erzählt dabei von der Kastanien-Sammelaktion. „Wir haben Löcher reingebohrt und die Kastanien aufgefädelt“, sagt der Sechsjährige und deutet dann auf die daraus entstandene Fensterdekoration. Jetzt ordnet er Zapfen auf einem kleinen Holzbrett an. Nicole Saballus (Foto unten), Pädagogische Fachkraft, hilft beim Fixieren mit der Klebepistole. „Es ist uns wichtig, den Kindern Natur näher zu bringen. Draußen können wir so viel entdecken“, sagt sie. Manches davon landet später nicht nur auf dem Basteltisch, sondern im Magen – zum Beispiel, wenn die Suche nach Wildkräutern erfolgreich war. Auf dem Außengelände können sich die Kinder zudem in einem Matschbereich so richtig austoben oder gärtnern. Und selbstverständlich gehören auch ganz klassische Spiele wie Rollerfahren oder Fußball und Klettern dazu – die Kinder haben die Wahl.
Überhaupt entscheiden schon die Kleinsten bei vielen Sachen mit – das ist gelebte Partizipation bei der Kita gGmbH. „Natürlich unterstützen wir, wenn es um Sicherheit und den Umgang miteinander geht“, so Sandra Pehns, stellvertretende Kita-Leitung. „Aber schon die Krippenkinder können zum Beispiel bestimmen, ob sie im Stehen oder auf der Kommode gewickelt werden möchten. Und sie holen auch ihre Windel selbst oder füllen sich selbst ihr Essen auf. Damit fördern wir die Selbstwirksamkeit der Kinder.“ Für die Pädagogischen Fachkräfte bedeutet dies, viel zu beobachten, auf die Bedürfnisse der Kinder zu achten und sich selbst zurückzunehmen. So schauen die 15 Mitarbeitenden auch, welches Kind tatsächlich noch Mittagsschlaf braucht, wem Ruhen ausreicht oder gar wach zu bleiben am besten gerecht wird. „So individuell zu agieren, ist herausfordernd“, erzählt Sandra Pehns. „Aber genau hinzusehen und zu beobachten, was zurückkommt und welche Impulse die Kinder von sich aus geben, ist wirklich schön!“
maxpress/jpl