hauspost-Editorial November: Axel Mielke

Axel Mielke Geschäftsführer AWO-Soziale Dienste gGmbH-Westmecklenburg

Axel Mielke Geschäftsführer AWO-Soziale Dienste gGmbH-Westmecklenburg
Axel Mielke, Geschäftsführer AWO-Soziale Dienste gGmbH-Westmecklenburg

Liebe Leserinnen und Leser,

im November steht wieder die Antigewaltwoche in Deutschland an – ein wichtiges und sensibles Thema, das uns in unserer täglichen Arbeit in der Landeshauptstadt Schwerin regelmäßig begegnet. Gewalt ist leider eine Realität, die in vielen Formen auftritt: ob körperlich, psychisch oder wirtschaftlich, in Familien, in der Gesellschaft – auch immer wieder gegenüber Kindern. Dank der professionellen Zusammenarbeit von Trägern und Dienstleistern mit den Fachdiensten der Stadt Schwerin können die vielen Fälle angemessen bearbeitet werden. Besonders hervorzuheben ist die hohe Qualität und Akzeptanz der präventiven Angebote und der Hilfsnetzwerke in Schwerin. Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, Beratungsdienste sowie Hilfen zur Lebensbewältigung, wie sie unter anderem von der Arbeiterwohlfahrt in Schwerin übernommen werden, spielen eine zentrale Rolle in dieser Arbeit. Wir arbeiten in der Landeshauptstadt Schwerin mit vollem Elan daran, dramatischen Entwicklungen in jedem Einzelfall entgegenzuwirken.

Umso unverständlicher sind für mich die Forderungen nach Kürzungen und Einsparungen vom Finanzdezernenten im Jugend- und Sozialhilfebereich, die im Rahmen der Haushaltsplanungen aufkamen. Richtig wäre es, den Trägern, die diese gesetzlich vorgeschriebenen Pflichtleistungen für das Land oder die Stadt übernehmen, auch die Mittel zur Verfügung zu stellen, die sie benötigen, um die Kosten für eine zu Recht tarifliche oder tarifnahe Entlohnung des Personals zu decken. Es wird auf diese Weise immer schwieriger, fachlich qualifiziertes Personal zu finden und zu binden. Der seit Jahren auf diesem Gebiet eingeschlagene Sparkurs ist das falsche Signal. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Die Fallzahlen in der Jugendhilfe sind deutschlandweit in den letzten Jahren um 20 bis 30 Prozent gestiegen. Gleichzeitig sind auch die Anforderungen an die Beratungsstellen, Frauenhäuser und Sozialdienste enorm, und der Bedarf an Eingliederungshilfe sowie Pflegeleistungen wird weiter wachsen.

Diese Ausgaben sind sozialer Natur und sie sind notwendig – für das Gemeinwohl und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um allen zu danken, die das gesellschaftliche Leben aufrechterhalten – insbesondere meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die Tag für Tag großartige Arbeit leisten.

Herzliche Grüße,

Ihr Axel Mielke

Geschäftsführer AWO-Soziale Dienste gGmbH-Westmecklenburg