Grundwasser auf dem Prüfstand
Mit modernem Equipment wird die Qualität gemesssen
Schwerin • Messstellen für das Grundwasser finden sich oberflächennah oder in einer Tiefe von bis zu 90 Metern. „Mit spezieller Ausrüstung und besonders geschulten Mitarbeitern pumpen wir die Proben aus den tiefen, wasserführenden Schichten.
Der Einsatz digitaler Technik ermöglicht, alle Daten online zu erfassen. Jahrelange Erfahrungen kommen uns als Dienstleister dabei zugute“, sagt AQS-Geschäftsführerin Madlen Schult. Ziel der Untersuchungen ist es, bereits in den Schutzzonen mögliche Veränderungen frühzeitig zu erkennen. „Unsere Überwachung beruht auf einer ganzheitlichen Betrachtung.
Das Grundwasser ist in Bewegung. Regelmäßige Prüfungen zeigen Veränderungen der Wasserchemie auf“, erklärt Uwe Böhland, Laborleiter bei der AQS. Ammonium, Chlorid, Nitrat und Sulfat sind nur einige der Parameter, die auf dem Prüfstand stehen. Steigen deren Werte durch Schadstoffeinträge aus der Umgebung an und verschlechtert sich somit die Qualität des Grundwassers weit vor den Förderstellen, kann frühzeitig reagiert werden. „Unsere Ergebnisse ermöglichen dem Wasserversorger, eine Risikobewertung sowie entsprechende Konzepte zu erstellen und vorausschauend zu handeln – beispielsweise bei der Planung neuer Brunnen“, so Uwe Böhland.
Die Experten in den AQS-Laboren folgen bei ihren Analysen den gültigen gesetzlichen Anforderungen. Diese werden immer wieder aktualisiert, sodass jederzeit bestes Trinkwasser zur Verfügung steht. „Für unsere Analytik kommen verschiedene Verfahren zur Anwendung. Die Untersuchungsumfänge und -methoden von Grundwasser sind vergleichbar mit denen beim Trinkwasser“, erläutert Laborleiter Uwe Böhland. Er verweist darauf, dass es nicht nur für die großen Versorger wie die WAG, sondern auch für kleinere und die Eigenversorgung aus Brunnen Untersuchungspflichten gibt. Diese sind manchem gar nicht bekannt. „Auch Immobilieneigentümer sind gut beraten, nach dem Hausanschluss die hohe Qualität des gelieferten Trinkwassers in der Hausinstallation zu erhalten.“
Regelmäßige Prüfungen sollten erfolgen auf Schwermetalle, mikrobiologische Einflüsse oder Chemikalien, die in Plastik enthalten sind (wie beispielsweise Bisphenol A (BPA). Die vor gut einem Jahr novellierte Trinkwasserverordnung trägt der Vermeidung von gesundheitsschädlichen Einflüssen Rechnung. Einige Grenzwerte wurden bereits angepasst, weitere folgen ab dem Jahr 2026. Das Prüfspektrum der AQS umfasst auch Kontrollen des Abwassers. „Wir haben beispielsweise eine Methodik implementiert, um festzustellen, wie hoch der Infektionsanteil der Bevölkerung bei SARS-CoV-2 ist. Virologische Basisdaten helfen im Bedarfsfall, Tendenzen zu ermitteln und auf mögliche Infektionsgeschehen zu reagieren.
Derzeit verfeinern wir diese innovative und neue Methode“, sagt Uwe Böhland. „Unsere analytische Begleitung des Grundwassers bis hin zum Verbrauch des wertvollsten Lebensmittels erbringt den Beweis, dass wir in der Region über bestes Trinkwasser verfügen“, so Geschäftsführerin Madlen Schult.
mp/Barbara Arndt
Mit modernem Equipment geht es zur Probenentnahme an die Messstellen
Jede einzelne Probe wird sorgsam für die Analyse im Labor gekennzeichnet