15 Jahre ein Herz für Afrika

Die Bedingungen in möglichen Fluchtländern zu verbessern

Die AWO-Schwerin unterstützt nicht nur Menschen, die als Migranten in die Landeshauptstadt kommen, sie hilft auch, die Bedingungen in möglichen Fluchtländern zu verbessern. So gründete der AWO Kreisverband Schwerin-Parchim e. V. 2009 sein Afrika-Projekt
In Schwerin ausgemusterte Schulbänke und Stühle helfen Schülern in Afrika, Foto: AWO/privat

Schwerin • Die Augen von Anett Kropp leuchten, wenn sie von „ihrem“ Herzensprojekt erzählt. Ein Urlaub im westafrikanischen Gambia 2008 brachte die Sozialarbeiterin und ihren Mann darauf, einmal genauer hinzuschauen, wie das Leben in dem Land wirklich läuft.

Abseits von Hotel- und Ferienanlagen trafen sich die Kropps mit Einheimischen und wollten eine Schule und ein SOS-Kinderdorf anschauen. Sie lernten das Dorf- und Familienleben kennen, beobachteten und erfuhren, was in Schulen und Kindergärten am meisten gebraucht wird. „Es fehlte an vielem“, erinnert sich Anett Kropp. „In einer Schule gab es weder eine Tafel, geschweige denn Stühle und Tische für die Kinder“, erinnert sie sich.

Mit dem Gedanken, in Afrika mit praktischen Dingen zu helfen, kehrten sie wieder nach Schwerin zurück und setzte die Idee um, ein entsprechendes Hilfsprojekt zu gründen. „Nebenan in Afrika“ heißt es nun seit 2009, was für die Familie Kropp und zahlreiche Unterstützer immer wieder bedeutet, Container mit Dingen zu packen, die zunächst in Gambia und später in Togo das Leben der Menschen erleichtern. Immer waren die Deutschen bei der Ankunft der Container und der Verteilung der Hilfsgüter vor Ort, investieren Urlaubszeit und viel privates Geld, um da zu helfen, wo es notwendig ist.

In Gambia konnte mithilfe von Spenden ein Kindergarten neu gebaut werden, ein Transporter für die Wasserwacht und medizinische Ausrüstung gespendet werden. Im Lauf der Jahre wurden 13 Container mit Hilfsmaterial nach Gambia und Togo verschifft. „Oft sind darin Dinge, die bei uns auf dem Müll landen, in Afrika aber noch gebraucht werden“, erklärt Anett Kropp. „So konnten wir etliche ausrangierte Stühle und Bänke einer Schweriner Schule für Afrika retten (Foto). In dieser Schule werden aufgrund der guten Ausstattung nun die Abiturprüfungen geschrieben.“ Wer das Projekt unterstützen oder die Patenschaft für ein Kind übernehmen möchte, kann per E-Mail Kontakt aufnehmen.

maxpress/sho

Fragen zur Patenschaft:

Telefon: (0152) 307 23 18
Anika Pionteck
Telefon: (0172) 132 23 35
Angelika Schermesser
E-Mail: patenschaft-afrika@awo-schwerin.de

Das Hilfsprojekt „Nebenan in Afrika“

Im Juni 2009 wurde das Projekt gegründet. Mittlerweile hat es viele Unterstützer und in Togo und Gambia sind sogar Schulen und Kindergärten entstanden. Viele Eltern in Afrika haben nicht das Geld, ihren Kindern eine solide Schulausbildung zu finanzieren. Schon mit 60 Euro im Jahr kann einem Kind der Besuch einer funktionierenden Vorschule ermöglicht werden. Das Kind erhält Schulkleidung, eine professionelle Betreuung, verbesserte Bedingungen und damit bessere Chancen auf einen guten Start ins Schulleben und einen Job im späteren Leben.