hauspost fragt nach: Oktober 2024

Frage an die Fraktionsvorsitzenden: Mit welchen Maßnahmen kann Schwerin die Zahl der Arbeitslosen reduzieren?

Mit welchen Maßnahmen kann Schwerin die Zahl der Arbeitslosen reduzieren?

Petra Federau, Fraktionsvorsitzende AfD

Fordern und fördern als Devise! Aus den Arbeitslosen-Statistiken die richtigen Schlüsse ziehen. Fehlende Fach- und Sprachkenntnisse durch ganz gezielte Maßnahmen abbauen. Aus- und Weiterbildung am Fachkräftebedarf orientieren. Firmen, die Fachkräfte suchen, hier verstärkt mit einbeziehen. Aktives Mitwirken der Arbeitslosen einfordern. Auf Bundesebene: Bürgergeld auf den Prüfstand. Arbeiten muss sich im Verhältnis dazu wieder lohnen. Mittel- und langfristig: Ansiedlung neuer Unternehmen, um mehr Arbeitsfelder abzudecken; Schwerin als Bildungsstandort ausbauen.

Gert Rudolf, Fraktionsvorsitzender CDU

Die Möglichkeiten der Stadt sind hier begrenzt. Ein Grund für unsere hohe Arbeitslosenquote ist die gestiegene Zahl arbeitsloser Ausländer in Schwerin. Daher muss die illegale Migration gestoppt und die Integration anerkannter Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt beschleunigt werden. Außerdem hat die Bundesregierung mit der Einführung und Erhöhung des Bürgergeldes das Arbeiten weniger attraktiv gemacht. Dieser Fehler muss dringend korrigiert werden. Viele Firmen der Stadt suchen händeringend nach Arbeitskräften, deshalb braucht es mehr Anreize, eine Arbeit aufzunehmen.

Mandy Pfeifer, Fraktionsvorsitzende SPD

Steigende Arbeitslosenzahlen sind im Sommer saisonbedingt. Junge Menschen melden sich zwischen Schul- und Berufsabschluss und neuer Arbeitsstelle oft kurz arbeitslos, um abgesichert zu bleiben. Wer die Schule aber ohne Abschluss verlässt, braucht eine zweite Chance über einen starken zweiten Bildungsweg an der VHS und Menschen mit Migrationshintergrund Sprachkurse. Die Stadt selbst sollte weiter um jede neue Ansiedlung kämpfen und Unternehmensgründungen erleichtern. Auch das erfolgreiche Projekt Joblotse bei der Tafel braucht eine sichere Zukunft in Schwerin.

Manfred Strauß, Fraktionsvorsitzender FDP/Unabhängige Bürger

Die Stadt sollte gezielt in Infrastrukturmaßnahmen investieren, um attraktiver für Unternehmen zu werden. Es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um die Beschäftigungsmöglichkeiten der Arbeitssuchenden zu verbessern zum Beispiel durch Förderung von Unternehmensansiedlungen, Schaffung neuer Arbeitsplätze, Anreize zur Rückgewinnung der Pendler sowie Unterstützung von Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Regierung, Unternehmen und Bildungseinrichtungen ist wichtig. Schwerin als Standort sollte aktiv mit Anzeigen und in Schulen beworben werden.

Gerd Böttger, Fraktionsvorsitzender DIE LINKE

Die Arbeitslosigkeit der Stadt ist zu hoch und es muss etwas dagegen getan werden – durch Stärkung der lokalen Wirtschaft: Die Ansiedlung neuer Unternehmen und die Unterstützung bestehender Betriebe können die Schaffung neuer Arbeitsplätze fördern. Auch im Baugewerbe reichen die Aktivitäten der Stadt nicht aus. Mehr Wohnungsbau für junge Familien. Die Entwicklung im Warnitzer Feld geht nun vorwärts, Hofacker und Paulshöhe liegen weiter „auf Eis“. Von der Bundesanstalt erwarte ich mehr Qualifizierung von Arbeitslosen und eine Vermittlung in offene Stellen.

Arndt Müller, Fraktionsvorsitzender B90/DIE GRÜNEN/DIE Partei

Aktuell gibt es in Schwerin rund 1.500 offene Stellen. Arbeitsplätze sind also durchaus vorhanden. Grundsätzlich sollten wir eine herzliche Willkommenskultur pflegen. Denn dringend benötigte Fachkräfte bleiben nicht in Schwerin, wenn sie zum Beispiel wegen ihrer Hautfarbe diskriminiert werden. Auch die bisher erfolgreiche berufliche Integration von Zugewanderten, zum Beispiel durch die VSP gGmbH in Schwerin, braucht weiter Unterstützung durch das Land. Eine kluge Standortpolitik mit einem reichhaltigen Angebot erneuerbarer Energien ist zudem attraktiv für neue Unternehmen.