Für alle(s) offen

Zeit für persönliche Führungen und jegliche Fragen

Von Rocker und Biker bis zu unterschiedlichen Kulturen und Traditionen – die Feuerbestattungen Schwerin berücksichtigen bei der Einäscherungszeremonie die Wünsche der Angehörigen.
Maertha Laut ist die Geschäftsführerin der Feuerbestattungen Schwerin, Foto: maxpress

Krebsförden • Im Alltag ist der Tod für viele ein Tabu und der Gedanke an den Verlust geliebter Menschen sehr furchteinflößend. Dem Lebensende wird möglichst wenig Raum gegeben, es wird verdrängt.

Die Feuerbestattungen Schwerin (FBS) möchten das ändern und die Menschen für die Thematik sensibilisieren, ihnen die Ängste nehmen und mehr darüber aufklären. Aus diesem Grund sind die Türen von Geschäftsführerin Maertha Laut am Waldfriedhof zu ihren Arbeitszeiten geöffnet.

Würdevoll Abschied nehmen

Der Flur des Krematoriums leuchtet in warmen und gemütlichen Farben und auch der geräumige Gastraum rechts neben dem Eingangsbereich gibt den Besuchern schon in kürzester Zeit ein geborgenes Gefühl. Der große Holztisch mit bequemen Stühlen und das warme Licht wirken einladend. „Angehörige können sich hier vor einer Einäscherungszeremonie die Zeit nehmen, die sie brauchen, um sich von ihren Liebsten zu verabschieden“, verspricht Maertha Laut. Auch der große Raum mit den Öfen vermittelt mit Ledersesseln, vielen Kerzen und geschmackvollen Wanddekorationen Nähe. Hier können sich Angehörigen von ihren Liebsten würdevoll verabschieden.

Bereits im Vorfeld nehmen sich die Mitarbeiter der FBS sowohl für die Angehörigen als auch für die Besucher vor Ort viel Zeit. „Oft ist es einfacher sich vor einem Todesfall bei uns zu informieren, um schon früh mit dem Thema in Berührung zu kommen“, erzählt die Geschäftsführerin. Darum bietet das Krematorium neben Führungen auch kostenlose Beratungen an, um den technischen Ablauf und die Prozesse zu erläutern. Seit einigen Jahren vertrauen viele Angehörige Maertha Laut und ihrem Team, das auch mit den Bestattungsinstituten aus der Region eng in Abstimmung ist. „Seit der Übernahme im Dezember 2019 hatten wir über 6.000 würdevolle Bestattungen in unserem Haus“, so Maertha Laut.

Individuelle Bestattungen

Ob Rockergruppe oder Familien aus anderen Länderkulturen – das FBS-Team achtet bei den Zeremonien sehr auf die individuellen Wünsche der Angehörigen und bietet ihnen viele unterschiedliche Möglichkeiten der Zeremonie. „Wir achten auf Rituale und Traditionen der Kulturen. So ist es gar Muslimen möglich, für die eine Feuerbestattung grundsätzlich nicht in Frage kommt, rituelle Waschungen hier vor Ort durchzuführen“, sagt sie. Angehörige und Gäste können während der Zeremonie sehr nah und unmittelbar dabei sein. „Nachdem sie nochmal innegehalten haben, gehen wir gemeinsam mit den Angehörigen den letzten Schritt. Verstorbene werden bis zum Schluss von uns begleitet“, verspricht die 26-Jährige.

Noch eine Besonderheit ist, dass Angehörige die Möglichkeit haben, die Bestattung filmen zu lassen. So kann die Einäscherungszeremonie in guter und schöner Erinnerung bleiben. Dazu wird Musik ausgesucht, die von den Angehörigen bestimmt werden darf. Von langsamen Balladen bis zu Rock- oder Pop-Songs wird bei einer Feuerbestattung alles gespielt. Zusätzlich ist es erlaubt, materielle Erinnerungen zum Sarg dazu zu legen. „Jede Bestattung soll so sein, als wäre es eine eigene aus der Familie oder von Freunden.

Auf persönliche Wünsche und Traditionen der Angehörigen gehen wir ein“, verspricht Maertha Laut. Auch am „Tag der Ruhe“, der am 15. September stattfindet, sind die Türen der Feuerbestattungen Schwerin von 11 bis 16 Uhr geöffnet.

maxpress/ass