Ein Kosmos für Jung und Alt
Beide Seiten profitieren von diesem einzigartigen Konzept in Schwerin
Neu Zippendorf • Beim Betreten der Kita ertönt erst Musik, dann herrscht Stille mit etwas verhaltenem Gekicher. Stopptanz ist angesagt – für die Kinder und zwei Seniorinnen. So eine Situation wird im „Kinderkosmos“ (KIKO) der Kita gGmbH immer mehr zum Alltag: Die älteren Damen und Herren des Wohnparks Zippendorf kommen zu Besuch und nehmen an den Kita-Aktivitäten teil. „Beide Seiten profitieren von diesem einzigartigen Konzept in Schwerin“, erläutert Leiterin Katharina Schubert.
„Gemeinsame Beschäftigungen und Erfahrungen, schöne Erlebnisse von Jung und Alt zusammen sind bei uns nicht die Ausnahme, sondern die Regel.“ Vor rund neun Monaten ist der „Kinderkosmos“ an den Start gegangen. Seitdem gab es bereits zahlreiche Besuche der Senioren in der Einrichtung oder umgekehrt. Ein kleiner geschwungener Weg führt von der Kindertagesstätte zum Haus für Betreutes Wohnen gegenüber. Und eine Verbindungstür wiederum macht Besuche vom direkt angeschlossenen Seniorenheim möglich. „Natürlich gibt es feste Zeiten oder Einladungen, aber eben regelmäßig“, so Katharina Schubert. „Wir setzen also auch auf häufige spontane Begegnungen. So können sich Beziehungen aufbauen.“
Heute sind Hilde Möller (2.v.l.) und Carola Kämmerer (3.v.r.) zu Besuch im „Kinderkosmos“. Sie waren bereits bei der Eröffnung im Januar dabei und sind an diesem Tag beim Tanzen ganz in ihrem Element. Beide haben keine Enkelkinder und genießen das Zusammensein mit den KIKOKindern. „Hier ist immer Action“, freut sich Carola Kämmerer. „Schon, wenn die Kinder mit ihren Rollern übers Außengelände flitzen, ist das toll anzusehen.“ Und die 75-jährige Hilde Möller ergänzt: „Es ist eine Ablenkung von unserem Alltag. Kinder beleben einfach! Danke für diese Sporteinheit beim Tanzen!“
Bisher musste sich erst einmal alles etwas einspielen in der neuen Kita – von der Fertigstellung der Räume bis zum Aufbau des fünfköpfigen Teams mit Azubi. Jetzt im September wird die gemeinsame Zeit von Kindern und Senioren noch intensiviert. Hilde Möller und Carola Kämmerer freuen sich bereits aufs Vorlesen und Basteln und auch auf einen Besuch der Kinder bei sich. „Wir haben einen Plattenspieler und Fuchs-und-Elster-Schallplatten drüben. Die können wir auflegen und einen schönen Nachmittag verbringen!“
maxpress/Janine Pleger