Stadtmarketing wird neu ausgerichtet
Arbeit des siebzehnköpfigen Teams steht auf dem Prüfstand
Schwerin • Die Stadtmarketinggesellschaft in Schwerin steht auf dem Prüfstand. Mit dem Beginn einer Neuausrichtung der „Marke Schwerin“ vor zwei Jahren und mit dem Titel „Weltkulturerbestadt“ will sich die Stadtverwaltung in Sachen Stadtmarketing völlig neu aufstellen. Deshalb steht auch die Arbeit des siebzehnköpfigen Teams der Stadtmarketinggesellschaft, geführt von Geschäftsführerin Martina Müller, auf dem Prüfstand.
Bislang ist die Stadtmarketinggesellschaft für Außendarstellung und Vermarktung Schwerins zuständig. Vor allem das Bekanntmachen der Stadt auf nationaler und internationaler Tourismusebene gehört zu den wichtigsten Aufgaben. Dafür stellt die Stadt Schwerin jährlich einen sechsstelligen Sockelbetrag bereit. Zusätzlich kann die Gesellschaft durch die Vermietung von Veranstaltungsplätzen Geld einnehmen.
Dazu gehören die Schwimmende Wiese, der Hafenplatz am Beutel, das Gelände an der Siegessäule, das Süd- und Nordufer des Pfaffenteichs und der Bertha-Klingberg-Platz. Auch die Organisation und Begleitung von Veranstaltungen gehört dazu. Ob Gartensommer, der mit Fördermitteln finanziert wird, Wochenmärkte, der Weihnachtsmarkt oder das Altstadtfest, die Stadtmarketing übernimmt koordinierende Aufgaben oder ist selbst Veranstalter. Auch die Vorbereitung touristischer Messen oder die Organisation der Stadtinformation mit bezahlten Stadtführungen steht im Aufgabenheft. Finanziell steht die Gesellschaft aber nicht so gut da wie angenommen.
Mehr als 100.000 Euro forderte Martina Müller in diesem Jahr von der Stadtverwaltung als Nachschuss. Damit ist jetzt erstmal Schluss. Die Verwaltung ist dabei, Stadtmarketing neu zu denken, prüft sogar die Auflösung der Stadtmarketinggesellschaft und ob die Arbeit auch durch die Verwaltung erledigt werden könne. Auch andere Modelle seien denkbar. Gespräche mit Gesellschaftern der Stadtmarketinggesellschaft laufen bereits, um die Übernahme der Anteile durch die Stadt abzustimmen.
Für die Private Marketinginitiative (PMI) Schwerin, die sich seit 2014 ein „Gemeinsames Marketing“ mit Stadtmarketing, Stadt und privaten Unternehmen zur Aufgabe gemacht hatte, ist die kritische Hinterfragung nachvollziehbar. Die PMI sah die Zusammenarbeit mit der Stadtmarketinggesellschaft immer problematisch, löste sich letztlich im September 2023 aber auf. „Die wichtige Aufgabe bleibe, Unternehmen und Institutionen aktiv in das Schwerin-Marketing einzubinden und gemeinsame Entscheidungen zu treffen, um die Stadt und das Stadtmarketing voranzubringen“, hieß es in einer Abschlusserklärung.
„Derzeit befinden wir uns in einem großen internen Prozess, der die Aufgaben und Ressourcen der Vermarktung der Landeshauptstadt Schwerin in Zukunft optimal ausrichten soll. Dabei wird natürlich auch die neue Aufgabe durch den Welterbetitel mitgedacht“, kommentierte Ulrike Auge von der Pressestelle der Stadt die aktuelle Entwicklung.
maxpress/hh