Artenschutz ganz groß
WGS berücksichtigt Tiere bei der Planung von Baumaßnahmen
Schwerin • Wildlebende Tiere ziehen sich nicht allein in die freie Natur zurück, sondern siedeln sich auch in Stadtgebieten an. Viele Arten sind dabei besonders geschützt. Die WGS berücksichtigt dies bereits bei der Planung von Baumaßnahmen.
Ob Vogel-, Insekten- oder Fledermausarten – von Scheu gegenüber bewohnten Gebieten kann bei vielen Tieren nicht die Rede sein: Sie nisten sich in kleinen Spalten, Lücken oder Hohlräumen ein, brüten dort und versorgen ihren Nachwuchs. Vorsprünge an Hausfassaden oder trockene Plätzchen unter dem Dach sind dabei besonders beliebt. „Da viele Tierarten streng geschützt sind und zum Beispiel in der Brutzeit weder Nester noch Gelege mit Eiern oder gar Jungen beschädigt werden dürfen, sehen wir genau hin“, erläutert WGS-Projektleiterin Martina Hartnuß. „Wir achten außerdem darauf, dass wir keine Ein- und Ausflugsmöglichkeiten verschließen. Regionaler Artenschutz fängt deshalb schon bei der Planung von Baumaßnahmen an Gebäuden an.“
Geschütze Tierarten am Monumentenberg
Auch bei der Modernisierung des Quartiers am Monumentenberg wurde schnell klar, dass vor allem für Schwalben, aber auch für andere Vogelarten sowie Fledermäuse, Ersatzquartiere benötigt werden. Deshalb hat die WGS Nistkästen und einen Schwalbenturm sowie ganzjährige Quartiere für Fledermäuse geschaffen. „Das ist kein Einzelfall”, so die Projektleiterin. „Auch beim Abriss der Hochhäuser in Lankow im Jahr 2019 sind wir aktiv geworden. Damals lebte im Aufzugsschacht im Gebäude in der Plöner Straße ein Turmfalkenpärchen. Wir haben gewartet, bis die Brutzeit vorbei war und im Anschluss eine Ersatznisthilfe am Rahlstedter Hochhaus geschaffen – mit Erfolg: Diese wurde wenig später von einem Turmfalken bewohnt, der dort gebrütet hat.“
Austausch mit der Unteren Naturschutzbehörde
Regionaler Arten- und Naturschutz wird also bei der Wohnungsgesellschaft Schwerin großgeschrieben. Damit alles sowohl rechtlich als auch zum Wohle der Tiere umgesetzt wird, steht die WGS im regelmäßigen Kontakt zur Unteren Naturschutzbehörde. Sobald eine Art in oder an einem Gebäude entdeckt wird, folgt ein Austausch dazu, wie weiter zu verfahren ist. „Entweder wir können die Bauzeit außerhalb der Brutzeit planen – das ist natürlich ideal – oder wir richten künstliche Nisthilfen ein“, fasst Martina Hartnuß die Möglichkeiten zusammen. „Grundsätzlich dürfen zum Beispiel keine unbebrüteten Nester entfernt werden – es gibt also einige Dinge zu beachten. Dies tun wir gerne, damit sich regionale Arten weiter ansiedeln können.“
maxpress/Janine Pleger