Stadtwette nach Chorcontest

Für die Wette und den Wettbewerb zählt jede Stimme

Für die Wette und den Wettbewerb zählt jede Stimme
Beim Insel- und Strandfest soll ein Chor aus 350 Menschen zusammenkommen, Foto: maxpress

Neu Zippendorf • Schon wenn um 11 Uhr am Sonntag die ersten Lieder unterm großen Sonnenschirm beim Insel- und Strandfest erklingen, ist es bereits gerammelt voll. Der NDR Chor Contest hat Tradition und viele Chöre nehmen seit Jahren ehrgeizig teil. Dazu zählen auch dieses Mal der Shanty-Chor „Schweriner Klönköpp“ oder der Chor „Jazzatax” mit einem modernen Stil.
Während die Chöre in den vergangenen Jahren immer gemischt und damit alle gegeneinander angetreten sind, gibt es diesmal drei Kategorien mit je drei Startplätzen. Innerhalb einer Kategorie sind die Chöre besser miteinander vergleichbar, was besonders für die „Kinder und Jugend“ gilt, bei der allein das jüngere Alter schon ein wichtiges Beurteilungskriterium ist.
„Wir vergeben den ersten, zweiten und dritten Platz in jeder Kategorie – also bei Shanty/Klassik, Modern und eben Kinder/Jugend“, so Aurel Witt von den Stadtwerken Schwerin, die das Insel- und Strandfest veranstalten. „Damit sind alle Gewinner. Die Ersten bekommen neben dem Pokal und Preisgeld aber auch noch einen Auftritt beim musiKKlub am Dienstag auf dem Alten Markt.“ Diese Tatsache hat auch Sängerinnen und Sänger angelockt, die bisher nicht dabei waren – und die auch noch wenig Erfahrung haben. Die Kita Rappelkiste der Kita gGmbH tritt so mit dem jüngsten Chor des diesjährigen Wettbewerbs an. Insgesamt erklingen die Chorstimmen von neun Gesangsgruppen am 14. Juli von 11 bis 16 Uhr am Zippendorfer Strand, moderiert von Leif Tennemann. Mit der Anzahl ist bereits der erste Teil einer Stadtwette zwischen Stadtpräsident Sebastian Ehlers und Martin Neuhaus vom musiKKlub erfüllt.

Ein Chor aus 350 Menschen

Wenn es dann noch gelingt, zur Siegerehrung 350 Menschen unter dem Sonnenschirm zu einem großen Chor zu vereinen, der gemeinsam „Ein Kompliment” von den Sportfreunden Stiller singt, ist die Wette für den MusiKKlub gewonnen. Falls nicht, wird Martin Neuhaus vom am 19. Juli bei der Celtic Night mit NDR-Moderator Stefan Kuna auf der Freilichtbühne im Kilt auftreten. Kommen allerdings die 350 Sänger zusammen, erhält der musiKKlub eine Spende von den Stadtwerken Schwerin – jede Stimme zählt!

Die ersten Spuren

Schwerin • Das gemeinsame Singen stärkt den Zusammenhalt in der Gesellschaft, kann Ängste vertreiben und Glückshormone ausschütten. Schon in der Antike war der griechische Philosoph Platon der Ansicht, dass Menschen aus dem Bedürfnis nach Harmonie singen.

Die ersten Chöre haben ihre Wurzeln bereits in der Antike. Das Wort stammt vom griechischen Begriff „choros“ ab und bedeutet Tanzplatz oder Tanzgruppe, die unter einem Leiter mit den Akteuren in einen Dialog tritt. Aus diesem Wort entwickelte sich später der lateinische Begriff „chorus“ – Ein Tanz im Kreis. In der antiken Tragödie kommentierte der Chor das Geschehen auf der Bühne und gab den Zuschauern wertvolle Hintergrundinformationen zur Handlung. Gesang und Tanz waren dabei unzertrennbare Bestandteile und fanden in gesellschaftlichen Feierlichkeiten und Theateraufführungen immer ihren Platz. Der Begriff Chor, wie wir ihn heute kennen, prägte sich allerdings erst später im 18. Jahrhundert.

Singen als Therapie

Schwerin • Auch für unser Wohlbefinden hat der Chor eine ganz besondere Bedeutung. Zahlreiche Forscher und Studien haben herausgefunden, dass das Singen in einem Chor einen positiven Effekt auf die physische und psychische Gesundheit hat. Beim Musizieren entspannt sich unter anderem der Brustkorb und die Rückenmuskulatur. Außerdem sinkt die Herzfrequenz. Durch das kontrollierte Ein- und Ausatmen haben einige Lieder sogar einen ähnlich beruhigenden Effekt wie Yoga. Gleichzeitig hat das Singen eine positive Wirkung auf die Psyche. Glückshormone wie Endorphine und Adrenalin werden ausgeschüttet. Einige Kliniken nutzen dies für die psychische Genesung bei Patienten mit Ess- oder Angststörungen und Depressionen. Die Musiktherapie wird dafür als Einzel- oder Gruppentherapie eingesetzt. Dabei spielt es natürlich keine Rolle, ob richtig oder falsch gesungen wird.