Flemming Klinik erweitert Angebot
Schwerin • Nachwuchs für die Psychiatrie gewinnen – das soll in den Helios Kliniken Schwerin über die Kooperation mit der Medical School Hamburg (MSH) gelingen. Auch deshalb wird das Leistungsangebot erweitert.
Seit April verstärkt Frau Prof. Dr. med. Dr. theol. Dipl. mus. Isgard Ohls als weitere Leitende Ärztin die Carl-Friedrich-Flemming-
Klinik. Der Ärztliche Direktor, Prof. Dr. Andreas Broocks ist froh, dass sich die erfahrene Kollegin aus dem Universitätsklinikum Hamburg-
Eppendorf (UKE) entschieden hat, nach Schwerin zu kommen, um neue Wege in der Patientenversorgung aufzubauen und die Medizinstudenten für das Fach Psychiatrie und Psychotherapie zu begeistern.
hauspost: Wie möchten Sie die Studenten davon überzeugen, sich für die Psychiatrie zu entscheiden?
Prof. Ohls: Indem wir ihnen näherbringen, was die Psychiatrie eigentlich ausmacht. Menschen in sehr belastenden, komplexen psychosozialen Krisensituationen helfen zu können, ist ein befriedigendes Gefühl. Auch die interdisziplinäre Arbeit zwischen den Fachbereichen ist in Schwerin wirklich toll. Für mich persönlich ist es mit der MSH ein universitärer Dreiklang aus Forschung, Lehre und Patientenversorgung, der mich hier überzeugt hat. Dazu die eindrucksvollen, historischen Gebäude innerhalb der bezaubernden Parklage – da war es um mich geschehen.
hauspost: Wie würde das konkret im Studium aussehen?
Prof. Ohls: Ich baue zum einen ein an internationalen Standards orientiertes Lehrcurriculum auf. Zum anderen möchten wir in Forschung, Lehre und Patientenversorgung auch die Bereiche integrieren, mit denen ich seit vielen Jahren Erfahrungen sammeln konnte. Das sind zum Beispiel Religion und Spiritualität als hilfreicher Ressource, die in der Psychoonkologie oder in der Behandlung depressiver Erkrankungen wichtig sein können. Wissenschaftlich habe ich mich darüber hinaus mit Radikalisierungsprozessen bei jungen Menschen befasst.
hauspost: Inwiefern soll sich das klinische Angebot verändern?
Prof. Ohls: Jetzt sind an unserer Klinik bereits fünf Spezialambulanzen etabliert. Wir planen noch weitere ambulante Behandlungsangebote, um mehr Patienten gezielt versorgen zu können. Da wäre zum Beispiel eine Ambulanz für Affektive Störungen und Suizidprävention. Oder eine für existenzielle Krisen und Fragenstellungen, wo es um Trauerbewältigung, Schuld oder Einsamkeit geht. Da ich außer Medizin auch noch Theologie und Musik studiert habe, möchte ich die Erfahrung aus diesen Bereichen ebenfalls einbringen. Das könnte sich zum Beispiel in einer Spezialambulanz für Profimusiker widerspiegeln.
hauspost: Wer kann sich bei Ihnen melden?
Prof. Ohls: Die Patienten oder Behandler können sich für einen Termin direkt an die jeweiligen Psychiatrischen Institutsambulanzen wenden, in unserer Klinik zum Beispiel per Mail an gaby.preiss@helios-gesundheit.de oder telefonisch unter (0385) 520 33 11.