Ein sicheres Gefühl zählt
Schwerin • Sorglos und sicher – so sollten sich Kinder und Jugendliche überall fühlen dürfen. Zusammen mit dem Landessportbund sensibilisiert Kont(i)Ki Sportvereine dafür.
Seit eh und je toben sich Kinder und Jugendliche in Sportvereinen aus. Noch längst integrieren ehrenamtliche Strukturen wie diese Gewaltprävention nicht so vollumfänglich in ihre Arbeit wie beispielsweise staatliche Schulen und Kitas. „Das möchten wir ändern“, bekräftigen Cornelia Harder und Susanne Pohler
von der Kontaktstelle Kinderschutz, die vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport gefördert ist.
Bereits seit zwei Jahren kümmert sich Kont(i)Ki in Kooperation mit dem Landessportbund darum, Ehrenamtliche in Vereinen mehr für körperliche, seelische und sexualisierte Gewalt zu sensibilisieren. Doch wo fangen Gewalt oder Übergriffigkeit eigentlich an? In welchen Situationen fühlen sich Kinder unwohl, ohne dass gleich große Ausprägungen von Gewalt im Spiel sind? „Oft und verständlicherweise machen sich Trainerinnen und Trainer gar keine Gedanken darüber. In ehrenamtlichen Strukturen bleibt dafür oft keine Zeit. Dabei hilft es, die Perspektive zu wechseln und mit den Kindern zu reden, sie zu ermuntern, ihre Sicht der Dinge zu äußern“, erklärt Susanne Pohler. „Das muss nicht viel Zeit in Anspruch nehmen. Und wir helfen den Sportvereinen dabei, indem wir ihren Blick auf die Bereiche richten, in denen sie genauer hinschauen sollten“, so Susanne Pohler weiter. Sind die Zuwegungen genügend ausgeleuchtet? Sind die Toilettentüren abschließbar? Kommen die Eltern mit in die Umkleidekabine oder sogar mit in die Dusche? Bis zu welchem Grad ist es in Ordnung, Kinder mit Körperkontakt zu trösten oder ihnen Hilfestellung zu geben? Wie gehen Vereine mit Whats-App-Gruppen um? Sollten sie als Plattform für Fotos genutzt werden oder nicht? All diese Fragen drehen sich um genau diese Gratwanderungen.
„Wir haben für dieses Jahr noch finanzielle Mittel, um den Vereinen bei der Erarbeitung eines Schutzkonzeptes einen Berater an die Seite zu stellen. Wer erstmal in die Thematik hineinschnuppern möchte, kann auch eine der Achtsamkeitsschulungen des Landessportbundes besuchen. Auch hierzu informieren wir gerne. Wir freuen uns auf viele Interessenten“, macht
Cornelia Harder deutlich.