Florentina Holzinger präsentiert ihre erste Opernperformance

Premiere „SANCTA“ am Mecklenburgischen Staatstheater am 30. Mai 2024

Die Choreografin und Performancekünstlerin Florentina Holzinger hat mit dem Mecklenburgischen Staatstheater, der Staatsoper Stuttgart, den Wiener Festwochen sowie der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin, Opera Ballet Vlaanderen, Julidans Amsterdam
V.l.n.r.: Cornelia Zink, Andrea Baker, Netti Nüganen, Jasko Fide, Foto: Nicole Marianna Wytyczak,

Schwerin • Die Choreografin und Performancekünstlerin Florentina Holzinger hat mit dem Mecklenburgischen Staatstheater, der Staatsoper Stuttgart, den Wiener Festwochen sowie der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin, Opera Ballet Vlaanderen, Julidans Amsterdam und Theater Rotterdam ihre erste Oper inszeniert.

Am Mecklenburgischen Staatstheater in Schwerin feiert die Uraufführung „SANCTA“ am 30. Mai 2024 auf der Bühne im Großen Haus Premiere. „SANCTA“ verbindet Paul Hindemiths Einakter „Sancta Susanna“ von 1921 mit Neukompositionen von u. a. Johanna Doderer, Produzent*in und Musiker*in Born in Flamez sowie Soundkünstler Stefan Schneider und geistlichen Werken zu einer feministischen Messe. Die musikalische Leitung liegt in den Händen der Dirigentin Marit Strindlund. Die Partie der Susanna übernimmt Cornelia Zink aus dem Schweriner Musiktheaterensemble.

Die vier Vorstellungen in Schwerin bis 2. Juni 2024 sind ausverkauft, an der Theaterkasse kann man derzeit noch Tickets für Stehplätze erwerben. Bei den Wiener Festwochen ist „SANCTA“ vom 10. bis 15. Juni 2024 zu Gast. Mit dabei sind die Mecklenburgische Staatskapelle Schwerin, die Sängerinnen des Opernchores sowie Sopranistin Cornelia Zink aus dem Musiktheaterensemble. Am 5. Oktober 2024 hat „SANCTA“ an der Staatsoper Stuttgart Premiere. Am 16. und 17.November 2024 wird „SANCTA“ in Berlin an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz (in Kooperation mit der Komischen Oper) zu sehen sein.

Florentina Holzinger eröffnet „SANCTA“ mit Paul Hindemiths einaktiger Oper „Sancta Susanna“, in der eine Nonne brutale Bestrafung für ihre sexuelle Selbstbestimmung erfährt. Es folgt eine heilige Messe: Bach, Rachmaninow, Metal, Noise und zeitgenössische Kompositionen treffen in einer musikalischen Tour de Force aufeinander, in der Magie und Wunder der Kirche eine Aneignung erfahren, aber auch ihr Bezug zu Opfer und Gewalt verarbeitet wird. Der religiösen Disziplinierung und Bestrafung von Sexualität zum Erlangen von religiöser Ekstase stellt „SANCTA“ einen lustvollen Gegenentwurf gegenüber.

Auf der Suche nach Transzendenz, verdrehen Körpermodifikationskünstlerinnen* die religiösen Topoi von Kreuzigungswunden, Penetration, Kannibalismus und Transformation; Show-Magierinnen* zeigen ihre Interpretationen der biblischen Wunder; die Sixtinische Kapelle wird zur Kletterwand, die Oper zum Rockmusical, Gott zum Roboter. Die heilige Messe wird zum Spektakel, Magie und Wunder, so Florentina Holzinger, müssen zur realen Möglichkeit werden. Spinnenhaft und dunkel, laut und exzessiv, lustig und erlösend, fordert „SANCTA“ religiöse Konventionen heraus, in dem Versuch sie gleichzeitig zu erneuern.

Die Produktion wurde möglich durch ein breites Produktionsbündnis aus Florentina Holzinger/Spirit, neon lobster, dem Mecklenburgischen Staatstheater und der Staatsoper Stuttgart in Koproduktion mit den Wiener Festwochen, der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin und internationalen Partnern wie Opera Ballet Vlaanderen, Julidans Amsterdam und Theater Rotterdam.

Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Außerdem wird die Produktion gefördert durch Ammodo und die Kulturabteilung der Stadt Wien.

MST/Franziska Pergande