Ausstellungseröffnung: „Feuersalamander in Gefahr!“
Exposition in der Marienplatzgalerie
Schwerin • Um auf den stark gefährdeten Feuersalamander aufmerksam zu machen, präsentiert der Zoologische Garten Schwerin gemeinsam mit seinem Projektpartner Citizen Conservation vom 13. April bis zum 15. Juni eine Ausstellung in der Marienplatz Galerie Schwerin. Die Eröffnung findet am Samstag, dem 13. April um 11 Uhr im 1. OG der Marienplatz Galerie statt.
Die Ausstellung informiert die Gäste der Marienplatz Galerie über die Gefahr für den Feuersalamander in der unscheinbaren Form des Salamanderfresser-Pilzes (Batrachochytrium salamandrivorans), auch kurz B.sal. genannt. „Wir möchten Unterstützerinnen und Unterstützer im Kampf gegen den Pilz gewinnen“, betont Zoodirektor Dr. Tim Schikora. Seit Anfang der 2010er-Jahre wird der Feuersalamander von der Krankheit in Deutschland geplagt. Befallende Salamander sterben, sofern sie nicht behandelt werden. Bedauerlicherweise wird der Pilz nicht nur von Salamander zu Salamander übertragen, sondern auch über Erde, Wasser, Pflanzen und andere Amphibien. Also auch über das Schuhwerk von Wanderern, Pilzsuchern und allen, die im Wald umherlaufen. Mittlerweile hat er sich über die Eifel bis ins Ruhrgebiet ausgebreitet und 2020 wurde er erstmals in Bayern nachgewiesen. Die flächendeckende Ausbreitung und das damit einhergehende massenhafte Sterben stellt für die Population dieser bekannten und sehr charismatischen Art eine ernsthafte Gefahr dar.
Bislang wurde kein Mittel gegen den Pilz gefunden. Wenn er sich weiter ausbreitet und die Salamander keine natürliche Resistenz gegen ihn entwickeln, sterben wahrscheinlich ganze Linien des Feuersalamanders aus. Dies wäre ein besonders schwerer Verlust, denn es gibt wesentliche regionale Unterschiede. Bei uns in Deutschland kommen drei große genetische Linien vor. Innerhalb dieser „Hauptlinien“ können aber auch einzelne Populationen ihre Eigenheiten entwickeln, was insbesondere zur Anpassung an sich wandelnde Klimabedingungen entscheidend ist.
Um möglichst viel von der ursprünglichen Vielfalt der mitteleuropäischen Feuersalamander zu erhalten, will unser Projektpartner Citizen Conservation Erhaltungszuchten mit Tieren von verschiedenen Standorten und aus allen drei großen genetischen Linien aufbauen und ihre Haltung managen. Eine dieser Feuersalamander-Zuchtstationen wird am Standort des alten Froschhauses im Zoo Schwerin entstehen. Ein erheblicher Aufwand, für den wir auf Geld, aber auch auf die Mithilfe von vielen Salamanderfans angewiesen sind, die bei der Haltung und Nachzucht mit anpacken.
Zoo Schwerin/Kevin Sternitzke