Kinderschutz im Doppelpack

Kinderschutz im Doppelpack
Foto: maxpress

Kinderschutz ist ein großes Anliegen: Nachdem im Januar Cornelia Harder (Foto, l.) die Projektleitung von Kont(i)Ki, der Kontaktstelle Kinderschutz des Kinderschutzbundes, übernommen hatte, verstärkt mit Susanne Pohler (Foto, r.) nun auch eine Psychologin das Team.

Altstadt • Susanne Pohler hat ihren neuen Job zum 1. März angetreten. Cornelia Harder und sie sind gerade dabei, sich gemeinsam aufzustellen. Die Aufgaben sind umfangreich: Kont(i)Ki ist schon lange kein Modellprojekt mehr, sondern eine gefragte Beratungs- und Präventionseinrichtung für minderjährige Opfer von Gewalt jeglicher Art. Gespräche für betroffene Kinder und Jugendliche nehmen genauso viel Raum ein wie die umfangreichen Netzwerkaktivitäten – viel Stoff also, um so richtig durchzustarten.
Seit jeher hat Susanne Pohler ein Faible für Psychologie – und das Fach schließlich auch studiert. „Mir war es schon immer ein tiefes persönliches und berufliches Anliegen, das Leben von Menschen zu verbessern. Ich möchte sie lösungsorientiert unterstützen, ihren ganz individuellen Durchbruch zu erreichen“, bekräftigt sie. Ihre Masterarbeit verfasste sie über sexualisierte Gewalt an Kindern beziehungsweise die Empathiefähigkeit der Täter. Im Rahmen ihres Forschungsprojektes kam sie auch mit inhaftierten Straftätern in Kontakt – das war eine prägende Zeit. „Ich habe den Herzenswunsch entwickelt, mich stärker dem Kinderschutz zu widmen“, erklärt Susanne Pohler. Schließlich machte sie sich selbstständig und begleitete neben Erwachsenen auch Kinder und Jugendliche aus schwierigen familiären und sozialen Verhältnissen. Nebenbei hatte sie sich bereits ehrenamtlich für den Kreisverband des Kinderschutzbundes engagiert. „Als ich gesehen habe, dass der Kinderschutzbund eine/n hauptamtliche/n Psychologen/in sucht, habe ich nicht lange überlegt und mich beworben“, sagt sie – überzeugte und wurde genommen. „Nun kann ich mich endlich hauptberuflich für den Kinderschutz einsetzen. Und mich mit meiner Kollegin auch noch zur Kinderschutzfachkraft qualifizieren lassen“, freut sich Pohler.
Ebenso blickt sie mit Enthusiasmus auf die vielfältigen Projekte, die es anzupacken gilt – wie etwa Schutzkonzepte für Sportvereine, die den Kinderschutz intensiver bei sich verankern möchten. Der Landessportbund bildet in Kooperation mit Kont(i)Ki Ehrenamtliche zu Ansprechpersonen aus – um konkreten Maßnahmen zur Prävention von körperlicher, seelischer und sexualisierter Gewalt zu entwickeln. „Wir haben noch finanzielle Mittel aus der Aktion ,Hand in Hand für Norddeutschland‘, die wir dafür einsetzen können. Zehn Stunden begleiten die ausgebildeten Ansprechpartner die Vereine dann. Wir freuen uns, wenn sich viele Vereine bei uns melden“, so Pohler weiter.
Neben der Vielzahl an Aufgaben genießt sie nun auch die Ruhe Schwerins. Und tankt Kraft, um sich mit Herzblut für die Bekämpfung von Gewalt an Kindern und Jugendlichen zu engagieren.

maxpress/ms